Moin Garten

Mein armer Schmetterlingsflieder: Eisenkraut läuft ihm den Rang ab

Der Schmetterlingsflieder hat es nicht gerade leicht. Warum? Darum dreht sich die Kolumne „Moin Garten“.

Ich weiß gar nicht, warum ich unserem Schmetterlingsflieder so gram bin. Er ist ein Erbstück von meinen Eltern und hat in diesem Jahr fleißig geblüht (nachdem ich ihn nicht so stark beschnitten habe). Nur Schmetterlinge waren nicht da. Dabei hat der Methusalem alles gegeben. Die Zeiten, in denen unsere Kinder mit der Becherlupe gleich mehrere Schmetterlinge von den violetten Blüten absammeln konnten, sind längst vorbei. An manchen Tagen hat sich ein einziger Kleiner Fuchs oder ein einziges Tagpfauenauge in seine Ecke verirrt. Mehr nicht. Dabei bilde ich mir ein, dass unser Garten Schmetterlings-tauglich angelegt ist. Schmetterlinge verlieren zunehmend ihren Lebensraum. Deshalb verschwinden sie. Schwacher Trost: Nun legt wenigstens das Eisenkraut nach. Es ist überaus beliebt bei verschiedensten Insekten - auch bei Schmetterlingen. In der Schweiz ist Schmetterlingsflieder übrigens nicht mehr im Handel zu kaufen. Zum Schutz des Waldes. Die Pflanze steht zusammen mit 30 anderen eingewanderten Arten auf dem Index. Der Kirschlorbeer übrigens auch.

Ursel Kikker

Reporterin

Ursel Kikker kommt aus der Wesermarsch, liebt das Meer und berichtet gerne darüber, wenn die Wissenschaft für frischen Wind an der Küste sorgt. Sie hat bei der NORDSEE-ZEITUNG volontiert und ist nach dem Studium dorthin zurückgekehrt.

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