In große Fußstapfen treten – wir alle haben diesen Ausdruck schon mal gelesen oder gehört. Er meint in der Regel, dass man sich in der Nachfolge einer erfolgreichen Figur ordentlich anstrengen muss, um genauso gut zu sein wie ebendiese. Ein Paar Schuhe im Treppenhaus einer besonderen Bekannten in Bad Bederkesa erinnert mich an das geflügelte Wort von den „großen Fußstapfen“. Nun ja, wirklich groß sind die Treter nicht, die da seit Tagen herrenlos auf dem Läufer vor der Tür stehen. Schuhgröße 37 vielleicht, oder 38. Ich weiß es nicht genau. Fest steht jedoch: Der Mensch, der sie normalerweise durchs Weltgeschehen trägt, ist nicht unbedingt groß. Oder doch? Vielleicht beweist er im täglichen Leben immer wieder Größe, die sich nicht in Zentimetern messen lässt. Möglicherweise setzt sich dieser Mensch in seinem Verein für andere ein? Oder er hilft Bedürftigen und Notleidenden durch eine Spende? Vielleicht geht dieser Zeitgenosse - mit besagten Tretern - regelmäßig für eine bettlägrige Nachbarin zum Einkaufen in den Supermarkt? Oder er mäht einem Senior regelmäßig den Rasen - wahre Größe, die unabhängig ist von den Ausmaßen seines Schuhwerks. Wie oft neigen wir dazu, unseren Gegenüber nach äußeren Merkmalen zu beurteilen. Und nicht nach dem, was ihn wirklich ausmacht. Auch daran muss ich beim Blick auf besagte Treter im Treppenhaus denken. Diese beiden Schuhe haben ihre Spuren hinterlassen.