Ausgesperrt. Tür zu. Und ich davor. Frühmorgens. Mit T-Shirt und Gammelhose. Und sonst nix. Handy liegt im Wohnzimmer. Herrenlos. Autoschlüssel auch. Der Fernseher läuft, die Kaffeemaschine blubbert. Alle Fenster sind dicht. „Balkonklettern“ entfällt. Verzweiflung greift um sich. Der Herzschlag pulst unter der Schädeldecke. Niemand da, die Zeit rennt. Alle müssen zur Arbeit. Wirklich alle? Der Nachbar nicht. Noch nicht. Kurz geklingelt. Er ist auf dem Sprung. Hektisch die Situation geschildert. Dann Mutti angerufen. Auf dem Festnetz. In digitalen Zeiten hat unsereiner alle Telefonnummern vergessen, weil sie ja eingespeichert sind. Auf dem Smartphone natürlich. Und das liegt im Wohnzimmer. Mutti kontaktiert also - auf ihrem Handy - meine Sozial- und Lebenspartnerin. Ebenfalls auf dem Weg zur Arbeit: Sie möge, bitte, umdrehen und den verwirrten jungen Mann in T-Shirt und Gammelhose aus seiner misslichen Lage befreien. Und so kommt es. Nach - gefühlt - unendlich vielen Minuten öffnet sich die Wohnungstür wieder. Stress hoch drei. Und das am Montag. Drei Erkenntnisse beißen sich fest: 1. Ohne Schlüssel gehe ich nirgendwo mehr hin. 2. Ich muss wieder Telefonnummern auswendig lernen. 3. Wie gut, dass es noch Nachbarn gibt. Und Mutti.
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