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Toter Pottwal vor Sylt: Bergung birgt besondere Herausforderungen

Ein 14 Meter langer Pottwal ist auf Sylt gestrandet. Die Bergung des tonnenschweren Kadavers war eine Herausforderung. Experten untersuchen das Tier.

Timo Arp, Schlachter aus Jagel, zerlegt mit einer Motorsäge den Pottwal-Kadaver am Strand. Der rund 14 Meter lange Kadaver war am Wochenende (15./16.02.2025) von Muschelfischern dorthin geschleppt und gesichert worden.

Timo Arp, Schlachter aus Jagel, zerlegt mit einer Motorsäge den Pottwal-Kadaver am Strand. Der rund 14 Meter lange Kadaver war am Wochenende (15./16.02.2025) von Muschelfischern dorthin geschleppt und gesichert worden. Foto: Lea Albert

Toter Pottwal vor Sylt geborgen

Vor der Küste Sylts wurde ein toter Pottwal geborgen. Der etwa 14,3 Meter lange Bulle wurde am Wochenende von Muschelfischern in die Nähe des Hörnumer Hafens geschleppt und dort mit einem Tau gesichert. Um den Kadaver abzutransportieren, musste eine Fachfirma das Tier am Strand zerlegen. Dabei bot sich Schaulustigen ein intensives Bild: Neben der beeindruckenden Größe des Wals sorgte vor allem der stechende Geruch für eine Herausforderung.

Ein toter Pottwal liegt nahe einer Steinmole vor dem Strand. Der rund 14 Meter lange Kadaver war am Wochenende von Muschelfischern dorthin geschleppt und gesichert worden.

Ein toter Pottwal liegt nahe einer Steinmole vor dem Strand. Der rund 14 Meter lange Kadaver war am Wochenende von Muschelfischern dorthin geschleppt und gesichert worden. Foto: Lea Albert

Zerlegung und Abtransport geplant

Die Überreste des Meeresriesen sollen nun in Containern zur Tierkörperverwertungsanlage nach Jagel transportiert werden. Mithilfe eines Baggers wurde der Unterkiefer abgetrennt, der vorerst auf Sylt verbleiben soll. Der restliche Kadaver wird in den kommenden Tagen auf das Festland gebracht. Der Transport erfolgt in Teilen, da der tonnenschwere Körper nicht vollständig befördert werden kann.

Ein toter Pottwal liegt auf dem Sandstrand vor Hörnum auf Sylt. Der rund 16 Meter lange Kadaver des jungen Bullen wurde aus dem Wasser geborgen, wo er schon einige Zeit trieb. Der 10 bis 15 Tonnen schwere Körper soll weiter auf das Festland gebracht werden.

Ein toter Pottwal liegt auf dem Sandstrand vor Hörnum auf Sylt. Der rund 16 Meter lange Kadaver des jungen Bullen wurde aus dem Wasser geborgen, wo er schon einige Zeit trieb. Der 10 bis 15 Tonnen schwere Körper soll weiter auf das Festland gebracht werden. Foto: Lea Albert

Explosionsgefahr durch Gase

Ein Risiko während der Bergung war die mögliche Explosion des Kadavers. Nationalpark-Rangerin Anne Schacht erklärte, dass sich durch Bakterien im Inneren Gase bilden, die den Wal unter Druck setzen können. Am Rücken des Tieres sei bereits ein Riss entdeckt worden, über den möglicherweise erste Gase entwichen sind. Um jegliche Gefahr für Menschen auszuschließen, wurde der Bereich um den Kadaver weiträumig abgesperrt.

Untersuchungen zur Todesursache

Nach dem Abtransport soll das Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung in Büsum Proben entnehmen, um die Todesursache zu klären. Junge Pottwalbullen legen weite Wanderungen vom Äquator bis in nördliche Gewässer zurück. Experten spekulieren, dass sich das Tier entweder verirrt hat oder durch äußere Einflüsse, wie Unterwasserlärm, orientierungslos wurde.

Spektakel für Schaulustige

Das außergewöhnliche Ereignis lockte viele Neugierige an den Hörnumer Strand. Trotz des beißenden Geruchs beobachteten zahlreiche Schaulustige die Bergung des riesigen Meeressäugers. Während der Kadaver abtransportiert wird, bleibt die Frage nach der genauen Todesursache weiterhin offen. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden erst in einigen Wochen erwartet. (dpa/vk)

Eine Frau filmt mit ihrem Handy einen im Wasser liegenden toten Pottwal. Der rund 14 Meter lange Kadaver war am Wochenende von Muschelfischern dorthin geschleppt und gesichert worden.

Eine Frau filmt mit ihrem Handy einen im Wasser liegenden toten Pottwal. Der rund 14 Meter lange Kadaver war am Wochenende von Muschelfischern dorthin geschleppt und gesichert worden. Foto: Lea Albert

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