Weit mehr als 1000 Menschen und über 30 Vereine und Initiativen haben am Montag auf dem Kirchenplatz für Inflationsausgleich der Löhne, für Investitionen in Bildung und Energiewende, für Strategien gegen den Mangel an Fachkräften vor allem in Pflege und Erziehung und - im Vorfeld der Wahlen am 14. Mai - vehement gegen anti-demokratische „braune Brandstifter“ demonstriert.
Flammende Plädoyers für Zuwanderung und faire Löhne
Vor allem Michael Vassiliadis, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie, der zu Fuß den Demo-Zug schon ab Gewerkschaftshaus anführte, hat an der Großen Kirche mit flammenden Plädoyers für Zuwanderung, „die wir auf dem Arbeitsmarkt dringend brauchen“, für angemessene Löhne und für eine Allianz der Wirtschaft mit den Gewerkschaften die Menschenmenge mitgerissen.
Vassiliadis: Soziale Unterstützung wichtig
„Was ist die Arbeit denn wert, die die Werte schafft, die Grundlage unserer demokratischen Gesellschaft sind?“, appellierte er an die Verhandlungsbereitschaft der Arbeitgeberverbände im verhärteten Tarifkonflikt. „Wir haben keine Inflation von Schweizer Luxusuhren, sondern eine Inflation der Mieten, der Lebensgrundlagen. Ich habe nichts gegen Reichtum, aber der braucht Verantwortung und Anstand. Soziale Unterstützung ist kein notwendiges Übel, sondern die systematische Investition in unsere Handlungsfreiheit.“
Die DGB-Kundgebung in Bildern
Donnernder Applaus. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden des DGB-Stadtverbandes Bremerhaven, Sascha Kunstmann, forderte Vassiliadis mit Nachdruck, am 14. Mai wählen zu gehen. Denn: „Am 2. Mai ist es 90 Jahre her, dass die Nationalsozialisten auch in Bremerhaven die Gewerkschaften und demokratische Grundwerte mit Gewalt aufgelöst haben.“