Geestland

Marschensee in Langen soll eine Oase für Mensch und Natur werden

Selbst bei norddeutschem Schietwetter bei 7 Grad und Nieselregen kann man erahnen, wie schön es am Marschensee bei Sonnenschein und 15 Grad wäre. Doch auch so kann sich das in den letzten Monaten dort entstandene neue Naherholungsgebiet sehen lassen.

Marschensee

Noch sieht es hier nicht nach Idylle und Erholungs-Oase aus. Die Stufen am Ufer des Marschensees sind angelegt, das Gesamtprojekt steht kurz vor dem Abschluss. Foto: Albert

Rund um das 700 Meter lange und 50 Meter breite Regenrückhaltebecken westlich des Möwenweges in Langen ist ein Naherholungsgebiet mit echter Aufenthaltsqualität entstanden. Am östlichen Uferbereich gibt es an drei Stellen Sitzstufen direkt am Wasser, ein Sinnesgarten lockt mit einem Kräuterbeet und einem großen Fußfühlpfad mit unterschiedlichen Belägen wie Rasen, Schotter, Sand, Hackschnitzel und mehr. Einige Meter weiter ist eine Obstbaumwiese mit 16 Apfel-, Birn- und Kirschbäumen entstanden. Alles alte Sorten. Auch an die Tiere ist gedacht worden, sagt Volker Detje, Projektleiter bei der Stadt Geestland. Neben einem Insektenhotel und drei Igelhöhlen sind rund um den See zahlreiche Nistkästen angebracht worden. Sie haben unterschiedliche Größen, damit von Meisen über Stare bis hin zu Eulen jeder seinen Platz findet. Auch ein Greifvogelsitz findet sich nun am Regenrückhaltebecken.

Björn Greiser, Bauleiter von der Cuxhavener Garten- und Landschaftsbaufirma Grewe, die die Arbeiten im Auftrag der Stadt Geestland ausgeführt haben, freut sich über das fast abgeschlossene Projekt. Besonders die großen Blühwiesen, die am östlichen Ufer angelegt wurden, begeistern ihn. „Es ist selten, so etwas in dieser Größe anlegen zu können“, sagt er. In wenigen Wochen und Monaten werden einige Bereiche rund um den Marschensee also in den buntesten Farben blühen und Insekten Heimat und Nahrung bieten. Kleingetier kann in den Steinhaufen am Uferbereich oberhalb des Sinnespfades unterkommen.

Von dort aus hat man einen schönen Blick über den See, am Horizont ist der Hafen zu sehen. „Hier sitzen bei 20 Grad und untergehender Sonne - das kann man sich schon gut vorstellen, sagt Volker Detje. Denn hier werden auch noch insgesamt sechs Sitz- und Liegebänke aufgestellt - alle mit Panoramablick auf den Marschensee. Allerdings - und das ist ein Wermutstropfen beim ansonsten im wesentlichen reibungslosen Ablauf des Projektes: Die Bänke werden erst im Juni geliefert. „Und das, obwohl wir im November bestellt haben“, ärgert sich Detje. Bis dahin sollte dann aber immerhin die Blühwiese in voller Pracht stehen. Mülleimer sollen ebenfalls mit den Bänken aufgestellt werden. Wie nötig das ist, sieht man leider schon jetzt. Denn an einigen Stellen ist schon Abfall zu finden. „Das ist wirklich ärgerlich“, findet auch Björn Greiser. Es mache aber wenig Sinn, schon jetzt die Müllbehälter aufzustellen, sonst müsse man später die Position der Bänke an ihnen ausrichten, so Volker Detje.

Spender für Kotbeutel für Hunde sollen im Übrigen nicht aufgestellt werden. „Beutel gibt es nach wie vor umsonst im Bürgerbüro im Rathaus“, betont Detje. Er ist zufrieden mit dem Verlauf des Bauprojektes. Die geplanten Kosten von 220.000 Euro wurden eingehalten. 90 Prozent der Mittel kommen aus dem Förderprogramm „Perspektive Innenstadt“. Dabei handelt es sich um eine Unterstützung durch die Europäische Union unter Beteiligung des Landes Niedersachsens. Das Sofortprogramm wird als Teil der Reaktion der EU auf die Covid-19-Pandemie finanziert. Die restlichen Mittel trägt die Stadt.

In den nächsten Tagen sollen nun noch rund um den Marschensee Infotafeln aufgestellt werden. Sie sollen Interessierten unter anderem erklären, welche Funktion ein Regenrückhaltebecken hat. Dann fehlen nur noch die Bänke. Die Stufen am Ufer und auch der Sinnespfad dürfen aber schon jetzt getestet werden. Angelegt ist das Projekt übrigens pflegeleicht. Die Blühwiesen werden nur zweimal im Jahr gemäht, ansonsten darf sich die Natur am Marschensee frei entfalten.

Detje und Greiser

Freuen sich über das fast fertig gestellte neue Naherholungsgebiet: Volker Detje, Projektleiter bei der Stadt Geestland, und Björn Greiser, Bauleiter von der Garten- und Landschaftsbaufirma Grewe (l.). Foto: Albert

Martina Albert

Freie Mitarbeiterin

Martina Albert ist als freie Mitarbeiterin für den Nordsee Medienverbund bestehend aus Nordsee-Zeitung, Kreiszeitung Wesermarsch und Zevener Zeitung tätig. Seine/Ihre Berichte finden sich unter diesem Autorenprofil gesammelt wieder.

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