Tiny Houses, Dachzelte, Beachclub - Hartmut Fahrland probiert auf seinen Campingplätzen in Sandstedt und Rechtenfleth so manchen Trend aus. Doch auch die Infrastruktur auf den Plätzen soll in den kommenden Jahren verbessert werden. „Die sanitären Anlagen in der Weserhenne sind 30 Jahre alt. Damit brauchen wir erst gar keine Werbung zu machen“, sagt Fahrland, der die beiden Campingplätze vor zwei Jahren übernommen hat.
Neue Sanitäranlagen am alten Standort
Und so sollen unter anderem die Duschen und Toiletten auf dem Sandstedter Campingplatz erneuert werden. „Wir haben uns für eine Modulbauweise mit Holzverkleidung entschieden“, sagt der Campingplatzbetreiber. Kosten: rund 500.000 Euro. Die Anlagen sollen ebenfalls auf dem jetzigen Standortort auf einem hochwassersicheren Wall errichtet werden.

Geschützt vor Hochwasser: Die sanitären Anlagen stehen auf einem Wall. Sie sollen im nächsten Jahr erneuert werden. Foto: Jan Iven
Die Planungen sehen zudem vor, eine neue Rezeption am Eingang zu errichten. Bisher stehen dort zwei Container und mehrere Automaten, an dem einige Lebensmittel und Grillgut zu haben sind.
Geplante Neuerungen am Campingplatz Weserhenne in Sandstedt
Karte: Mapcreator.io | OSM.org
Am Weserstrand in der Nähe des Wikingerspielplatzes soll zudem ein Gastronomiebereich entstehen. Der Standort steht allerdings noch nicht fest. „Wir werden wahrscheinlich erst einmal mit einer mobilen Lösung experimentieren, um Erfahrung zu sammeln“, sagt Fahrland. Derzeit gibt es am Strand noch den neuen Sands Beachclub. Vorgesehen ist auch, direkt am Fähranleger einen Hundestrand einzurichten. „Wir haben auch viele Gäste und Besucher mit Hunden“, sagt der Unternehmer.
Bauausschuss spricht sich für Vorhaben aus
Insgesamt rechnet Fahrland mit Investitionskosten von bis zu einer Million Euro. Das Vorhaben hat die erste Hürde genommen, nachdem sich der Bauausschuss der Gemeinde Hagen einstimmig für eine Änderung des Bebauungsplanes ausgesprochen hat. Die endgültige Entscheidung trifft der Rat.

Am Fähranleger in Sandstedt soll ein Hundestrand eingerichtet werden. Foto: Jan Iven
Von den Mitgliedern des Bauausschuss war allerdings bereits überparteilich viel Lob für das Vorhaben zu hören. Auch Ortsvorsteher Falko Wahls-Seedorff ist zufrieden: „Es ist sehr positiv, dass jetzt etwas passiert. Vor allem, weil der Betreiber nicht nur schnackt, sondern auch anpackt.“
Die Vorbereitungen können sich jedoch noch eine Weile hinziehen, zumal die Pläne noch öffentlich ausgelegt werden müssen. Fahrland hofft allerdings, noch im kommenden Jahr mit den Bauarbeiten beginnen zu können.
Ein Edel-Campingplatz soll die Weserhenne trotz der Investitionen nicht werden. „Camping soll für alle bezahlbar sein. Ich strebe auch keinen Stern an“, sagt Fahrland, der laut eigenen Erzählungen bei früheren Reisen durch Europa immer die Vier-Sterne-Campingplätze gemieden hat. „Dort trifft man nur Deutsche“, sagt er und lacht. Stattdessen sei er auf Plätze mit schlechten Bewertungen gefahren. „Dort machen auch Einheimische Urlaub.“
In den beiden Campingplätzen an der Weser sieht er noch Potenzial. „Die Plätze haben einen guten Ruf bei den Menschen in der Region. Viele verbinden damit Kindheitserinnerungen und kommen mittlerweile mit eigenen Kindern zu uns“, sagt er. Ziel sei es, die Plätze mit den Einheimischen weiterzuentwickeln. Auf Anregung der Anwohner habe man etwa auf Zäune verzichtet, um einen möglichst offenen Platz anzubieten.
Erstes Tiny-House in Rechtenfleth eingetroffen
Unterdessen ist diese Woche das erste Tiny-House am Campingplatz Rechtenfleth eingetroffen. Dabei handelt es sich quasi um ein kleines Ferienhaus auf Rädern. Die Tiny-Houses können demnächst auf dem Campingplatz gemietet werden und sollen bald vorgestellt werden.

Das erste Tiny-House ist am Campingplatz in Rechtenfleth eingetroffen. Der Innenausbau erfolgt in den kommenden Wochen. Nach der Fertigstellung kann das Ferienhaus auf Rädern besichtigt und gemietet werden. Foto: Jan Iven