Ich hätte in dieser Rubrik nicht berichten dürfen, dass sich unser Dreijähriger während seines ersten Besuchs in der Blexer Kirche „etwas unruhig“ verhalten hat. Somit stand er bei seinem zweiten Aufenthalt in dem Gotteshaus nicht nur unter meiner Beobachtung, sondern auch die Kirchgängerin, die in der Reihe vor uns saß, hatte ihn auf dem Kieker. „Ach, das ist ihr Sohn, von dem ich schon so viel gelesen habe“, sagte sie vor dem Beginn des Kantorei-Konzerts am Samstagabend, an dem auch meine Frau als Sängerin mitwirkte. Was sich in den 90 Minuten danach ereignete, lässt sich wie folgt zusammenfassen: Junior turnte nur einmal laut auf der Bank herum, rülpste an anderer Stelle leise (was bei seinen beiden Schwestern Lachanfälle auslöste) und sang gegen Ende mit viel Herzblut bei dem Lied „Der Mond ist aufgegangen“ mit. Nun ja, ich würde sagen, dass dieser Kirchenaufenthalt damit etwas ruhiger ablief als die Premiere einige Monate zuvor. Die Bilanz der Konzertbesucherin vor uns fiel sogar noch positiver aus: „Man hat den Kleinen ja gar nicht gehört“, freute sie sich.
