Nordenham

Wer mit dem Zug unterwegs ist, braucht einen Führerschein fürs Klo

Christoph Heilscher wundert sich über die Handwaschbecken in Toiletten von Fernzügen. Warum sind die Dinger so kompliziert?

Ein Mitarbeiter der Deutschen Bahn beugt sich über eine Zugtoilette.

Eine Wissenschaft für sich: Toiletten in Fernzügen. Foto: Heilscher

Wer mit dem Zug unterwegs ist, braucht einen Führerschein fürs Klo. In der Regionalbahn ist das meistens kein Thema, weil die Gelegenheit meist fehlt. Dort sind die Toiletten überwiegend gesperrt, warum auch immer. Man geht besser vorher aufs Klo, oder nachdem man ausgestiegen ist.

In Fernzügen stehen die Toiletten, so meine Erfahrung, schon zur Verfügung. Aber das löst, zumindest beim Händewaschen, nicht alle meine Probleme. Sie beginnen dann erst.

Angeblich wird in der Europäischen Union ja alles vereinheitlicht. Doch das stimmt nicht. Zugtoiletten sind der Versuch, Kreativität und Geduld der Nutzer herauszufordern. Eigentlich bräuchte man einen Zugtoiletten-Führerschein, um sie unfallfrei zu nutzen.

In älteren Toilettenmodellen gibt es noch die Fußpumpe, mit der das Waschwasser auf den Weg gebracht wird. Doch oft sucht der Fuß vergeblich nach einem Hebel unterm Waschtisch. Manchmal muss man auch per Hand einen Knopf drücken, damit das Wasser, spärlich portioniert, fließt. Oder eine Lichtschranke aktivieren. Manchmal passiert auch gar nicht, egal wo man drückt oder herumfuchtelt. Dann ist der Wassertank entweder leer, oder die Anlage ist defekt.

Liebe EU, lass Äpfel groß sein, wie sie wachsen, und Kartoffeln bitte auch. Aber eine einheitliche Ausstattung für Zugtoiletten könnte den Benutzern manche Not ersparen.

Christoph Heilscher
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