In Westfriesland und in Nordfriesland ist die friesische Sprache bis heute lebendig, im dazwischen liegenden Ostfriesland ist sie dagegen – fast – ausgestorben, verdrängt vom Plattdeutschen. Hier sind immerhin noch Reste der Ostfriesischen Sprache im Plattdeutschen erhalten geblieben. Nur im Saterland sprechen noch 1500 bis 2500 Menschen Saterfriesisch, das zum Ostfriesischen gehört. Wangerooger Friesisch als lebendige Sprache gab es noch bis zum Tod des letzten Sprechers 1950.
Das Sprachgebiet des Ostfriesischen umfasste mehr als das heutige Ostfriesland, nämlich die Region vom Groninger Umland bis über die Weser. Die Grenze des Sprachgebiets im Westen ist der Fluss Lauwers in den Niederlanden, weswegen die Sprache auch als Osterlauwersfriesisch, also das östlich der Lauwers gesprochene Friesisch, bekannt ist.
Menno Ehme Aden aus dem Landkreis Leer hat jetzt eine Dokumentation zur ostfriesischen Sprache vorgelegt. Deren Charakter und Eigenarten stellt Aden in seinem Buch systematisch dar. Erstmalig nimmt er grammatikalische Vergleiche zwischen allen dokumentierten Dialekten der Ostfriesischen Sprache vor. Mit seinem Buch leistet er einen grundlegenden Beitrag zur Kenntnis eines bedeutenden Kulturgutes Nordwestdeutschlands.
Das Buch soll einen kompakten Zugang zum Ostfriesischen ermöglichen. Es stellt einen wichtigen Beitrag zur sprachwissenschaftlichen Erforschung der Ostfriesischen Sprache dar.