Bremerhaven

Rettung naht: Diese Pläne hat das Schifffahrtsmuseum für drei marode Kräne

Fachleute für Industriekultur sollen drei Kräne des Deutschen Schifffahrtsmuseums (DSM) Bremerhaven begutachten. Das DSM möchte wissen, wie die Exponate saniert werden können. Wenn eine Idee klappt, könnte der Halbportalkran Besuchermagnet werden.

Hafen

Blick auf den Halbportalkran im Museumshafen. Foto: Arnd Hartmann

Es läuft an, aber es dauert - so lässt die sich Sanierungsaufgabe vor der Dr. Lars Kröger als wissenschaftlicher Koordinator des Museumshafens am Deutschen Schifffahrtsmuseum (DSM) steht, beschreiben.

Knapp anderthalb Jahre nach der Ankündigung, dass für den großen Halbportalkran von 1925 („Kampnagel“) Fördergeld fließen könnte, gibt es Details. Mit 100.000 Euro aus Sonderfördertöpfen, das zu gleichen Teilen vom Museum kofinanziert werden muss, plant Kröger.

Nach längerem Suchen habe der Schiffsarchäologe Spezialisten gefunden, die Erfahrung mit Restaurierung solcher beweglichen Zeugen der Industriegeschichte haben.

Auch der grüne Handkurbelkran wird angeschaut

Diese sollen nun in diesem Jahr nicht nur den Halbportalkran, sondern gleich drei Kräne - den grünen Handkurbelkran, der früher neben dem Restaurantschiff „Seute Deern“, stand sowie den Dampfrangierkran (1940), der im südlichen Teil des Geländes steht, begutachten und ein Sanierungskonzept erstellen.

Eine wichtige Frage dabei hat auch die anwesenden Kommunalpolitiker Sönke Allers (SPD) und Thomas Ventzke (CDU) beschäftigt: ob die Objekte in restauriertem Zustand wieder bewegt werden können. Denn so lasse sich Geschichte sicher am besten erzählen: Der Handkurbelkran belädt den Oder-Haff-Kran „Emma“ und mit digitalen Gimmicks öffnen sich neue Welten.

Kröger hofft, den Halbportalkran, der 1951 in Hamburg von der Firma Kampnagel zum elektrischen Dreh-Wippkran umgebaut wurde, zumindest in Form von Führungen wieder begehbar zu machen - auf den Kran zu klettern wäre sicher ein neues Glanzlicht für Besucher.

Eins der ältesten maritimen Objekte der Stadt

Derweil liegt der rostige, ehemals grüne Handkurbelkran von 1875 auf dem Gelände der Bremerhavener Beschäftigungsgesellschaft Unterweser (BBU). Passiert ist nichts, seit die Koalition vor drei Jahren 35.000 Euro bewilligt hat, um den abgebauten Kran aufs BBU-Gelände zu versetzen. „Das vielleicht älteste maritime Objekt, das wir haben neben dem Simon-Loschen-Leuchtturm“, mahnt Allers.

Kröger will die Beurteilung abwarten. Dann wird entschieden, was in welcher Reihenfolge passiert. 2023 steht der Werft-Aufenthalt des Feuerschiffs „Elbe 3“ oben auf der Liste. Gearbeitet werden muss fast überall im Museumshafen: Kröger will nicht zu viele Baustellen öffnen.

Heißt es Kräne oder Krane?

Am Rande des Termins entbrannte eine Debatte. Heißt es Kräne oder Krane? Der Duden lässt beides zu, beschreibt Krane als fachsprachlich, Kräne als Alltagssprache.

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Der grüne Handkurbelkran wartet - bei der Bremerhavener Beschäftigungsgesellschaft zwischengelagert - auf seine Sanierung. Foto: Arnd Hartmann

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Der Dampf-Rangier-Kran von 1939/40 steht am Ende der Baltimore Pier. Foto: Rabbel

Maike Wessolowski

Reporterin

Maike Wessolowski wurde in Remscheid geboren. Die ausgebildete Reiseverkehrskauffrau und Reporterin lebte und arbeitete in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Niedersachsen, bis sie 2018 in Bremerhaven festmachte. An der Region schätzt sie: Menschen, Maritimes, Möglichkeiten.

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