Der Bund der Steuerzahler Bremen und Niedersachsen hat den geplanten Nachbau des historischen Segelschiffs „Najade" abermalig kritisiert. „Ein krasser Fall von Steuergeldverschwendung", so der Haushaltsreferent Jan Vermöhlen in einer Mitteilung.
Zeitweise pausierte das Nachbau-Vorhaben, weil der Bundesrechnungshof es prüfte. Obwohl die externen Finanzkontrolleure des Bundes im März 2022 einen Stopp des Projekts empfahlen, nahm die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) die Bearbeitung des Antrags der Stadt Bremerhaven nach Abschluss der Begutachtung wieder auf.
„In Bremerhaven würde niemand die „Najade" vermissen - zumal seit der Verlegung der „Schulschiff Deutschland“ nach Bremerhaven inzwischen ein mehr als adäquater Ersatz gefunden wurde", sagte Vermöhlen. „Das Ganze gleicht einem Stück aus dem Tollhaus."
Die „Seute Deern" brannte 2019 - Monate später sank sie. Der Haushaltsausschuss des Bundestags verständigte sich wenig später darauf, die Mittel für den Erhalt des Schiffs von 17 auf 46 Millionen Euro aufzustocken. 2020 beschloss die BKM mit dem Land Bremen auch aus Kostengründen den Nachbau eines anderen Schiffs: der „Najade". „Das Projekt wurde also kurzerhand den zur Verfügung stehenden Fördergeldern angepasst“, so die Kritik. (dpa/bel)