Bremerhaven

Das sind die Ideen der Bremerhavener für die Innenstadt

Bremerhaven möchte die Innenstadt umgestalten. Nach dem Urbanista-Prozess fand nun die zweite Bürgerbeteiligung der Stadtteilkonferenz Mitte statt. Dabei kamen allerlei Ideen zusammen. Besonders die Jugend hat einiges vor.

Bürgerbeteiligung

In der Aula der Volkshochschule tragen Jugendliche ihre Ideen für die Umgestaltung der Innenstadt zusammen. Foto: Arnd Hartmann

Kreativität, Ideen und Austausch: Im Rahmen der zweiten Bürgerbeteiligung der Stadtteilkonferenz Mitte trafen sich Jung und Alt in der Aula der Bremerhavener Volkshochschule. Anlass war vor allem der Wunsch, Jugendliche mit ins Boot zu holen. Die Veranstalter hatten dazu das Jugendparlament eingeladen. Das Ziel: Gemeinsam Ideen für die Neugestaltung der Innenstadt entwickeln. In verschiedenen Gruppen haben Teilnehmer dazu jeweils einen Schwerpunkt behandelt. Diese fünf Wünsche stehen bei den Bürgern im Vordergrund:

Stadtbibliothek und Neugestaltung Theodor-Heuss-Platz

Was den Theodor-Heuss-Platz betrifft, wünschen sich die Teilnehmer vor allem, dass dieser kulturell wahrgenommen und zusammenhängend bespielt wird. Stadtbibliothek, Theater, Museum und Kino könnten sowohl auf dem Theodor-Heuss-Platz als auch in den Räumen der Stadtbibliothek ansässig sein. Die Stadtbibliothek soll zudem ein Treffpunkt sein, der Angebote und Veranstaltungen für alle Schichten der Gesellschaft bietet. Zudem möchten sie die Öffnungszeiten der Stadtbibliothek auf sieben Tage die Woche ausweiten.

Verkehr in der Innenstadt

In einem sind sich die Teilnehmer einig: In puncto Verkehr muss sich in der Innenstadt einiges ändern. Ihr größtes Anliegen: Der Schwerlastverkehr, der für den Hafen bestimmt ist, soll raus aus der Innenstadt und durch den Hafentunnel verlaufen, sobald dieser fertig ist. Zudem möchte die Gruppe den öffentlichen Personennahverkehr zum und im Überseehafen verbessern, um den dort Beschäftigten alternative Möglichkeiten zu bieten, zu ihrer Arbeit zu kommen. Gleiches gilt für den Fahrradverkehr vor Ort. Ein weiter, dringender Wunsch: Bremerhaven soll der Initiative „Lebenswerte Städte“ beitreten.

Jugend in der Innenstadt

Sie sprühen nur so vor Ideen: Die Jugendlichen des Jugendparlaments möchten in der Innenstadt so ziemlich alles auf den Kopf stellen. Schließlich gebe es für junge Leute kein einziges Angebot in der City. Im Zentrum ihres Vorhabens steht ein Jugendcafé, das zum Verweilen einlädt, auch ohne dass Besucher dort etwas konsumieren müssen. Zu den weiteren Wünschen gehören unter anderem eine Lernecke, verschiedene Sportangebote und Gebetsräume.

Außerdem wollen sie eine grünere Innenstadt, dazu soll ein Garten mit Hochbeeten entstehen. Besondere Highlights: Pool, Jacuzzi (heißer Whirlpool) und Baumhaus sollen junge Leute in die Innenstadt locken.

Karstadt-Areal, grüner Kirchplatz und Anbindung an die Havenwelten

Wie es mit dem Karstadt-Gebäude weitergeht, ist derzeit unklar. Doch eines ist den Teilnehmern wichtig: Der Entwicklungsprozess soll gut durchdacht sein, damit die Innenstadt nicht zu einer Baustelle wird. Um die Fläche nach dem Abriss attraktiv zu halten, schlägt die Gruppe unter anderem vor, sie temporär zu bepflanzen. Zudem könne der Leerstand in der Innenstadt weniger kommerziell und dafür mehr kreativ, etwa für Pop-up-Museen, genutzt werden. Auch die Aufenthaltsqualität im Alten Hafen wollen sie verbessern, so könnte man dort beispielsweise Stand-up-Paddling anbieten.

Bürgerbeteiligung in Mitte konkret

Was die Bürgerbeteiligung angeht, fordern die Bremerhavener vor allem eins: Transparenz. Dazu wünschen sie sich projektbezogene Bürgerräte, die sich etwa mit der Innenstadt beschäftigen. Zudem wünschen sie sich eine Stabsstelle, die die Bürgerbeteiligung koordiniert. Vor allem aber soll der Beschluss von 1993 umgesetzt werden, der vorsieht, dass Stadtteilkonferenzen Befugnis in den Ausschüssen bekommen.

Bürgerbeteiligung

Bei der Bürgerbeteiligung zum Thema Innenstadtentwicklung denken Teilnehmer an verschiedenen Stationen von Verkehrsentwicklung über Infrastruktur bis jugendlichen Wünschen nach. Foto: Arnd Hartmann

Leoni Hentschel
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