Pro Jahr verschickt Amazon Hunderte Millionen Pakete. Ein paar Klicks, und oft steht schon einen Tag später der Kurierfahrer vor der Tür. Doch der ultimative Kundenservice hat seine Schattenseiten. Wie Paketboten ausgebeutet werden und wie das System Amazon funktioniert, ist Thema einer Podiumsdiskussion am Donnerstag, 22. Juni, in der Volkshochschule Bremerhaven.
Unter den Teilnehmern ist auch Luise Langen, Online-Reporterin der NORDSEE-ZEITUNG. Sie berichtet über ihre monatelange Recherche. Gemeinsam mit dem Recherchenetzwerk Correctiv hat sie sich mit dem größten Logistikunternehmen der Welt beschäftigt und mit zahlreichen Kurierfahrern aus der Region Bremerhaven gesprochen.
Alarmierende Arbeitsbedingungen bei Subunternehmen
Der Arbeitskreis „Migration und Flüchtlinge“ hat die Veranstaltung organisiert, weil vor allem Migranten von den alarmierenden Arbeitsbedingungen betroffen sind. Viele Geflüchtete haben in Bremerhaven Arbeit als Paketzusteller gefunden - nicht bei Amazon direkt, sondern bei Subunternehmen von Amazon.
Doch dort werden sie so gut wie nie nach Tarifverträgen bezahlt. Stattdessen leiden sie unter unbezahlten Überstunden, Drohungen und Überwachung durch Apps. Und viele der Beschäftigten sprechen kaum Deutsch, kennen ihre Rechte nicht oder trauen sich aus Angst vor Kündigung nicht, gegen Missstände vorzugehen.
- Was: Podiumsdiskussion „Das System Amazon - Wie arbeiten Subunternehmen in der Logistikbranche?“
- Wann: Donnerstag, 22. Juni, um 18.30 Uhr
- Wo: Volkshochschule Bremerhaven, Lloydstraße 15, 27568 Bremerhaven
- Kosten: Der Eintritt ist kostenlos. Voranmeldungen sind nicht notwendig.
- Teilnehmer:
- Luise Langen - Reporterin der NORDSEE-ZEITUNG
- Nonni Morisse - Gewerkschaft Verdi
- Tanja Post - Gewerkschaft Verdi
- Petra Simonowsky - Arbeit und Leben Bremerhaven e. V.
- Tomke Claußen - Arbeitnehmerkammer Bremen
- Moderation: Ute Möhle - AK Migration und Flüchtlinge im Nord-Süd Forum e. V.