Der kuriose Kupferkessel von Frau Moritz

Das Stück ist perfekt. Die elegante Schwanenhalstülle. Der geschwungene Henkel, beweglich dank feiner Scharniere. Das abnehmbare Deckelchen. Keine Schramme, keine Delle. Ein Wasserkessel vom Feinsten. Obwohl nie auch nur ein Tropfen Wasser ihn von innen gesehen hat. Dazu wäre ein Wassertropfen glatt zu groß. Der Kessel soll auch gar kein Tee- oder Kaffeewasser kochen. Streng genommen ist er nutzlos. Und trotzdem: unbezahlbar wertvoll. Denn vor 117 Jahren hat ihn ein junger Kupferschmied gemacht als Gesellenstück. Aus einer einzigen winzigen Münze, einem Reichspfennig.

Der winzige Kessel steht auf einem Tisch und wird durch eine Lupe betrachtet.

In einem uralten Lederköfferchen war der winzige handgeschmiedete Kessel „zu Hause“: Das filigrane Gesellenstück von Kupferschmied Hinrich Adolf Krückeberg von 1905 ist aus einer einzigen Messing-Münze aus der Kaiserzeit getrieben. Es wurde gehütet wie ein Schatz, in einer wattierten Schachtel, zwischen Stammbuch, Dokumenten und alten Familienfotos. Foto: Lothar Scheschonka


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