Moin

Zum Geburtstag lieber Äpfel statt Butter

Zum Geburtstag lieber Äpfel statt Butter

Eine Torte kommt immer dann auf den Tisch, wenn es etwas zu feiern gibt, bei Geburtstagen zum Beispiel. „Oma-Kuchen“ heißt seit einer solchen Festivität in unserer Familie eine Mischung aus Äpfeln, Rum-Rosinen, viel Zimt und sehr viel Zuckerguss, wobei nicht sicher ist, ob Oma jemals einen solchen Kuchen gebacken hat. Aber sie hat ihn gerne gegessen und wir auch, also pflegen wir ihr süßes Denkmal.

Mit der „Bürgermeister-Schnitte“ verhält es sich ganz anders. Ihren Namen erhielt die an einem kalten Januartag 1977 dank eines 40 Kilogramm schweren Johann Smidt aus Marzipan. Der Gründungsvater Bremerhavens krönte den Kuchen zum 150. Geburtstag der Stadt. 6000 Portionen standen am Denkmal auf dem Theodor-Heuss-Platz. Es war ein Geschenk der Bäcker an ihre Stadt und bestand vor allem aus 550 Pfund Buttercreme.

Der Andrang war riesig und jede Portion für den guten Zweck bestimmt. Deshalb kaufte ich gleich zwei Buttercreme-Stücke, die letzten in meinem Leben. Denn sie blieben nicht lange bei mir. Die Geschichte von der „Bürgermeister-Schnitte“ wird seitdem gerne bei Kaffeetafeln bemüht, mit Vorliebe, wenn Buttercreme-Stückchen serviert werden und ich mich mit einer Tasse Tee begnüge.

Bremerhavens Geburtstag jährt sich am 11. Januar 2027 zum 200. Mal. Die Feier wird schon geplant. Vielleicht gibt’s ja wieder eine Torte, wieder am Denkmal. Aber einen Wunsch hätte ich: Lieber was mit Äpfeln statt Butter.

Thorsten Brockmann
0 Kommentare
Newsletter Der KZW-Newsletter
Alle wichtigen Nachrichten und die interessantesten Ereignisse aus der Region täglich direkt in Ihr E-Mail-Postfach. Mit Empfehlung aus der Redaktion.
PASSEND ZUM ARTIKEL
nach Oben