Moin

Wie ich den Globus vereinte, als er in zwei Hälften brach

Es war am Wochenende, als für mich die Welt zusammenbrach. Diesen Satz nehme man bitte nicht zu ernst, doch passt er wunderbar zu dem, was mir passierte.

Ich räumte zu Hause etwas auf. Ich hatte die Regale und Schränke ausgemistet. In den Schreibtischfächern lagen noch Schriftstücke, die vollendet werden wollten, einige Kugelschreiber, Marker, ein paar Schlüssel, bei denen ich mir nicht mehr ganz sicher war, in welches Schloss oder welche Tür sie passten. Wie man es eben kennt. Das bunte Chaos in den Schubladenfächern.

Als ich mein Regal abwischte, stieß ich versehentlich an den Sockel von meinem Globus. Die Welt knallte auf den Boden. So lagen die Süd- und die Nordhälfte vor meinen Füßen. Was für eine Symbolik. Die aktuelle politische Weltlage hätte sich mit Worten nicht treffender beschreiben lassen können.

Während Biden und Trump sich in den USA ein TV-Duell leisten, das sich als Debakel herausstellt, erlebt die Europäische Union einen Rechtsruck. Jene, die den Zusammenhalt beenden wollen, rütteln am Fundament unserer Basis. Währenddessen sorgt der Klimawandel für ungeahnte Regengüsse.

Um gefährliche Entwicklungen wahrnehmen und erkennen zu können, bedarf es immer wieder einer genauen Beobachtungsgabe. Wie viel tun wir gegen die Probleme, die es in der Welt gibt? Sind wir gründlich genug und wo stehen wir eigentlich? Es sind Fragen, die mich immer wieder beschäftigen. Wie bekommen wir das hin?

Zumindest bei meinem Globus war es ganz einfach. Ich hob die Süd- und Nordhälfte vom Boden auf und setzte sie wieder zusammen, in der Hoffnung, dass sich der Globus in der Halterung weiterdrehen lässt. Es gelang. Der Globus ist wieder intakt. Wie lange, weiß niemand.

Stefan Alexander Hippler

Reporter

Stefan Hippler wurde in Gelsenkirchen-Buer geboren. Als gelernter Hotelfachmann folgten verschiedene Positionen in der Hotellerie. Nach einem TV-Volontariat im Emsland und einer Anstellung als Redakteur zog es ihn wieder an die Küste.

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