Ich bringe Dinge gern ins Rollen. Ein Knopfdruck und bei uns im Schlafzimmer wird es binnen weniger Sekunden dunkel. Rollläden sind schon eine feine Sache. Lichtundurchlässig, zuverlässig. Wenn sie denn funktionieren. Am Sonntagabend bewegte er sich bei uns im Elternschlafzimmer plötzlich nicht mehr. Ich drückte alle drei Knöpfe, nacheinander, gleichzeitig, in unterschiedlicher Reihenfolge. Nichts passierte. Weder Rolle vorwärts noch Rolle rückwärts. Der Rollladen blieb in seinem Kasten. Da ich nicht gerade in dem Ruf stehe, ein Heimwerker-König zu sein, waren meine Möglichkeiten, das Ding wieder zum Laufen zu bringen, hiermit erschöpft. Aus der Rolle zu fallen und den Rollladenkasten zu öffnen, um „einfach mal hineinzuschauen“, hätte hier nichts gebracht. Am nächsten Morgen rief ich den Rollladen-Fachmann meines Vertrauens an, der auch prompt in meiner Mittagspause Zeit hatte, sich der Sache anzunehmen. Ich machte mich auf das Schlimmste gefasst. Tatsächlich aber drückte der Profi nur hier und dort auf die Knöpfe, offensichtlich wissend, was er da tat - und der Rollladen fuhr wieder herunter. Ich war völlig von der Rolle, wie schnell das ging. Natürlich ärgerte ich mich ein wenig, dass ich es nicht allein hinbekommen hatte. Aber zumindest musste nicht geschraubt, gebohrt oder gesaugt werden. Was spielt meine verletzte Eitelkeit da noch für eine Rolle?
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