Was glitzert und blinkt es wieder so schön auf den Straßen. Irgendwie ist mir das früher (fragen Sie mich nicht, welche Zeit ich damit genau meine) nicht aufgefallen. Jedenfalls begann die Zeit, die ich am wenigsten leiden kann, bis jetzt zwischen November und Weihnachten. Kalt, nass, dunkel.
Seit letzter Woche habe ich allerdings meine Liebe zu den Weihnachtsmärkten entdeckt. Es fing harmlos an. Nach der Arbeit, statt direkt nach Hause zu gehen, ein Schlenker nach links zum Nordenhamer Marktplatz - quadratisch, praktisch, gut. An einer der zwei Buden einen Glühwein gezahlt und in langsamen Schlücken den Tag Revue passieren lassen.
Zwei Tage später ging es mit der Tschu-Tschu Bahn nach Abbehausen (und nicht zum Flughafen). Während der Fahrt kamen Erinnerungen an das Leben in der Großstadt hoch. Zuckelnd ging es an Wohnhäuserreihen vorbei. Innerer Monolog: „Schau mal, da hat jemand wieder über die Stränge geschlagen und seinen ganzen Balkon in allen Farben geschmückt!“ Auch das ist eine Beschäftigung, der ich im Winter nachgehe. Ich schaue den Leuten nicht von der dunklen Straße aus ins Fenster, sondern auf die Fenster.
Ankunft im Weihnachtsdorf: märchenhaft, strahlend, geht viral. Fehlte nur noch der Trip nach Bremerhaven. Den unternahm ich der Vollständigkeit halber am Samstag, diesmal in Begleitung eines Freundes, der eigentlich keine Lust hatte auf Weihnachten und seine Vorboten. Vielleicht hat er seine Meinung inzwischen geändert. Bremerhaven: mollig, quirlig, mehrsprachig.