Moin

Was aus meinen Kirschen wurde oder: Diebe im Garten

Was tun, wenn Vögel den Kirschbaum plündern

Ein Bekannter erzählt, wenn es um das Thema Kirschen geht, gerne eine kleine Geschichte. Er kam, nachdem er einige Tage verreist war, zurück, und wurde von seinen Nachbarn mit den Worten begrüßt: „Du hast Besuch gehabt.“ Besuch, wo er doch unterwegs war, das macht ja eigentlich keinen Sinn. Hat aber doch gestimmt. Es waren allerdings ungebetene Gäste.

Als mein Bekannter in seinen Garten ging, sah er, was die angerichtet hatten. Eigentlich hatte er schon geplant, seine Kirchen zu ernten, Marmelade einzukochen. Doch dazu kam es nicht mehr. Die Gäste hatten nämlich den gesamten Baum geplündert. Und das waren keine frechen Jungs. Vielmehr hatte ein Schwarm Stare zugeschlagen. Und das mit aller Gründlichkeit.

In dem Garten, den ich mitnutze, habe ich vor gut zwei Jahren einen Kirschbaum gepflanzt, eine Süßkirsche, einen kräftig gewachsenen jungen Baum. Im ersten Jahr trug er drei Kirschen, eine Verheißung auf die kommenden Jahre. Im zweiten waren es dann schon mehr, und in diesem Frühjahr hatte ich mich auf eine kleine, aber ordentliche Ernte gefreut. Für zwei Teller voller Kirschen hätte es gereicht.

Hätte. Hat es aber nicht. Denn auch ich habe Besuch bekommen. Nicht von einem Schwarm Stare. Stare sind selten geworden in Nordenham. Es waren Elstern und Dohlen. Die hatte ich als Kirschdiebe gar nicht auf dem Plan, schließlich sind Elstern eher dafür bekannt, anderen Vögeln die Gelege zu rauben, und Dohlen dafür, sich an der Wurstbude die Brotreste zu holen. Nun, auch Wurstbuden sind selten geworden in Nordenham. Schon klar, dass sich Dohlen da nach einer Alternative umschauen müssen. Aber ausgerechnet mein Kirschbaum?

Im nächsten Jahr versuche ich, schlauer zu sein. Dann werde ich ein Netz über den Kirschbaum spannen. Ich werde berichten, ob ich damit Erfolg haben werde.

Christoph Heilscher
0 Kommentare
Newsletter Der KZW-Newsletter
Alle wichtigen Nachrichten und die interessantesten Ereignisse aus der Region täglich direkt in Ihr E-Mail-Postfach. Mit Empfehlung aus der Redaktion.
PASSEND ZUM ARTIKEL
nach Oben