Noch ein paar Tage, dann sind sie auch schon wieder vorüber, die großen Sommerferien. „Haha“, jubiliert da der Vater. „Hä?“, stöhnen die Kinder, als sie eingeladen werden, ab sofort ins Trainingslager einzuziehen – eines, das Schüler zurückführt ins „normale Leben“. Lektion 1: Es wird wieder ein Wecker gestellt, jeden Tag ein wenig früher. Lektion 2: Entsprechende Nachtruhen davor sind einzuhalten. Lektion 3: Bis 22 Uhr im Garten sitzen, sich nach Sonnenuntergang mit dem Gartenschlauch bespritzen und dann noch ein paar Stündchen auf dem Handy „daddeln“ – das war einmal.
Die Schultaschen könnten doch schon mal gelüftet werden und die ein oder andere Hausaufgabe sei vor den Ferien sicherlich auch liegen geblieben, mahnt der Trainer. Dafür sei noch genügend Zeit, urteilen die Kinder. Dann gehen sie wieder ins Wohnzimmer, das ihre Eltern vor Wochen an sie abgetreten hatten, und machen es sich auf der Couch bequem. Irgendwas läuft ja immer bei Netflix. Und für den Lagerleiter gibt‘s ein Küsschen. Schule sei schließlich nicht alles im Leben, das hätten sie schon gelernt. Die Kinder versprechen wenigstens, das Licht auszumachen, wenn sie dann auch irgendwann einmal zu Bett gehen.