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Tannen in der Stadt: In Nordenham ticken die Uhren anders

Der Marktplatz soll neu gestaltet werden, sagte Bürgermeister Nils Siemen in einem Interview mit der Kreizeitung. Ist die Tanne am Platz ein Vorbote?

Frau

Ich bin frühjahrsmüde. Zumindest erkläre ich mir damit, wenn alles nur schleppend vorangeht. Um dem Zustand entgegenzuwirken, unternahm ich einen kleinen Spaziergang durch die Innenstadt. Frische Luft tut bekanntlich Wunder.

Als Erstes fiel mir mal wieder die große Tanne am Marktplatz auf. Die steht dort seit Dezember und gehörte zur Weihnachtsdekoration der Stadt. Ein weiteres Exemplar steht auf dem Bahnhofsvorplatz und eine dritte vor dem Rathaus. Da die Stadt mit dem Abholzen von Bäumen sonst nicht lange fackelt, musste es gute Gründe dafür geben, dass sie noch da waren.

Ich rief bei der Stadt an, man hat ja sonst nichts zu tun. In der Verwaltung konnte man mir zwar keine Antwort geben, der Herr am anderen Ende der Leitung und ich waren uns aber darüber einig, dass sich die Bäume an ihren jeweiligen Standorten gut machten. Keine Nadeln, schön grün.

Just als ich ansetzte, meine Zeilen über die Bäume zu tippen, erreichte ein Leserbrief die Redaktion. Peter Dettmers schrieb: „Ich weiß nicht, ob es Tradition in Nordenham ist oder hat man den Weihnachtsbaum auf dem Nordenhamer Marktplatz einfach nur vergessen? Man könnte ja auch Kosten sparen und den Baum bis zum nächsten Weihnachtsfest stehen lassen...“ Eine großartige Idee, finden wir.

Blieb die Frage, ob das der Plan sei. Mein nächster Anruf ging ins Bauamt. Dort erklärte man mir: Die Tannen stehen noch, weil das Fahrzeug zum Abtransport kaputt ist. Sobald es einsatzbereit ist, werden die Bäume leider abgeholt. Es hat also niemand den Termin verschlafen, und auch ich bin wieder hellwach.

Tanne

Direkt am Marktplatz steht seit Dezember eine stattliche Nordmanntanne. Bürger und die Redakteurin wundern sich. Foto: Peter Dettmers

Sabrina Krabbenhoeft

Redakteurin

Sabrina Krabbenhoeft, Jahrgang 1973, studierte Freie Kunst in den Niederlanden, bevor es sie nach Berlin zog. Eine Ausbildung zur Körpertherapeutin folgte. 2019 kehrte sie zurück in den Norden. Ihre Hobbies, Reisen und Schreiben, ließen sie 2022 bei der Nordsee-Zeitung anheuern.

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