Moin

Selbstzweifel vor dem Spiegel: Verliere ich irgendwann meine Locken?

Bekomme ich irgendwann eine Glatze oder nicht? Diese Frage beschäftigt mich, wenn ich morgens vorm Spiegel stehe.

Ich persönlich habe ein unsicheres Selbstbild. Jeden Morgen stehe ich vor dem Spiegel und starre mich selbst an, als wäre ich ein Fremder. Doch es könnte noch etwas Schlimmeres geschehen: eine hinter dem Horizont verschwindende Haarlinie. Werde ich Opfer dieses nahezu unausweichlichem Schicksals?

Eine Vorhersage anhand des Haarverlusts bei meiner Verwandtschaft ist nahezu unmöglich, da dort ohne erkenntliche Muster die Haare entweder im frühesten Alter im Wind verwehen oder bis in ihre späten Jahre fest auf der Kopfhaut sitzen. Nicht, dass irgendjemand in meiner Familie dieselben Locken wie ich hätte.

Und so bleibt es ungewiss, ob ich vor Haarausfall gefeit bin oder nicht. Falls ich mich eines Tages im Spiegel nicht mehr wiedererkennen sollte, weil die Locken plötzlich weg sind, bleibt mir immer noch eine Haartransplantation in der Türkei. Oder ich steige auf eine Kombination aus Baseballcap und Bart um, um von Halbglatze oder Glatze abzulenken.

Da ist aber auch etwas Poetisches am Haarverlust: Man lernt im Alter bekanntlich loszulassen - und wenn man dies nicht tut, tut es noch mehr weh, wenn das, an das man sich geklammert hat, trotzdem verloren geht. Vielleicht lernt man ja, es zu akzeptieren und das neue Spiegelbild wertzuschätzen. Eine Reise in die Türkei hilft da wahrscheinlich nicht.

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