Buswartehäuschen bedeuten auf dem Land viel mehr als Schutz vor Regen, während man auf den Bus wartet, der ohnehin selten kommt. Sie sind oft der einzige Treffpunkt für die Dorfjugend, quasi das Wohnzimmer der Kids. Leider behandeln nicht alle von ihnen diesen Treffpunkt pfleglich. Das Wartehäuschen an der Geestensether Grundschule zierten regelmäßig zerbrochene Flaschen und Müll. So hat die Gemeinde die Reißleine gezogen - und Sitzbänke und Seitenwände kurzerhand entfernt. Damit es zu ungemütlich ist für die Kids. Nun sollte das Wartehäuschen sogar ganz weichen. Weil es marode ist. Doch da erhob der Ortsrat Einspruch. Dort fürchtet man, dass die Fahrschüler im Regen stehen gelassen werden. So landete die Frage jetzt im Bauausschuss. Dort entdeckten die Kommunalpolitiker plötzlich ihr Herz für die Jugend. Bushaltestellen seien auf dem Land ein echter Anlaufpunkt, betonte der frühere Jugendpfleger und heutige Grünen-Vertreter Wolfgang Kirschner. Auch für die CDU sind die 5000 Euro, die die Wiederherstellung des Wartehäuschens kostet, gut ausgegebenes Geld. „Da, wo die Jugendlichen sind, sollte man es doch ermöglichen“, fand Denis Ugurcu. Schade nur, dass niemand daran denkt, das Buswartehäuschen wieder komplett herzustellen. Schließlich gibt es in Geestenseth keinen Jugendtreff. Vielleicht könnte man die Kids Bänke und Seitenwände selber anfertigen lassen, unter Anleitung. Damit sie ein Gefühl dafür bekommen, dass man Dinge pflegen muss. Immerhin geht es um ihr Wohnzimmer.
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