Sage mir, was Du isst, und ich sage Dir, wer Du bist. In meinem Kühlschrank lagert jede Menge Obst und Gemüse im Rohzustand. Diese Zutaten brauche ich vor allem für mein Frühstück. Am Morgen werfe ich Früchte, grüne Blätter und exotische Zutaten, darunter Pollen, Algenpuder und Ähnliches, in einen Mixer. Nach zehn Sekunden quirlen ist das Frühstück fertig.
Da ich kurz nach dem Aufstehen kaum Hunger verspüre, hat sich diese Zubereitung bewährt. Der Smoothie ist der Mittelweg zwischen gesund und Schnellimbiss. In ein paar Schlucken verzehrt, bewahrt er mich eine Weile vor dem Hunger im Büro.
Apropos Schnellimbiss: Bei meinem letzten Besuch in Berlin aß mein Bekannter schon morgens um 9.30 Uhr seine erste Currywurst. Während ich auf der Suche nach einem Kaffee war, stand er in Steglitz an der „Bratpfanne“ und probierte „Zwei ohne“. So bestellt der Profi zwei Würstchen ohne Darm mit reichlich Ketchup. Später schwärmte er mir von der Soße vor. Denn die, so weiß ich seitdem, ist der eigentliche Clou an dem unansehnlichen Gericht.
Mancher Imbiss kauft die Wurst gegebenenfalls auch TK, als tiefgekühlte Massenware, rettet aber seine Ehre, indem er die Soße selbst herstellt. Das Rezept wird mit Argusaugen gehütet und sorgt bei den Anhängern „der Curry“ im Netz für Trubel. Jeder, der zur Community gehören will, pilgert im Laufe seines Lebens mindestens einmal zu den Top 10 in Deutschland. Für mich stand die Currywurst nie auf dem Frühstückszettel. Jedenfalls habe ich nun meinen Senf dazugegeben.