Theo Nordbruch kann nur den Kopf schütteln. „Das war wohl echte deutsche Wertarbeit“, sagt der Autofahrer und ehemalige Ortsbürgermeister sarkastisch. Und meint damit die zahlreichen Versackungen am Bahnübergang in Loxstedt. Vor allem der „Krater“, der sich seit kurzem zwischen den Gleisen im Asphalt auftut. „Der Bahnübergang ist in einem katastrophalen Zustand“, findet Nordbruch, der zehn Jahre lang, von 1986 bis 1996, Bürgermeister in Loxstedt war. Und das, obwohl der Übergang erst vor wenigen Jahren erneuert worden sei. „Das war offenbar Pfusch“, sagt der 84-Jährige.
„Die Bahn hat es schon mal repariert“
Tatsächlich ist das große Loch im Asphalt, das seit einigen Tagen die Autofahrer beim Überqueren des Übergangs ordentlich durchrüttelt, in diesem Jahr schon mal aufgetreten. Das sagt jedenfalls Holger Rasch, Erster Gemeinderat und damit stellvertretender Verwaltungschef. „Die Bahn hat es schon mal repariert, aber das hat offenbar nicht gehalten.“ In der kommenden Woche, so Rasch, treffen sich Vertreter der Bahn, des Landes, das Straßenträger ist, und der Gemeinde zur Verkehrsschau vor Ort. Da werde der Zustand des Bahnübergangs sicher zum Thema werden.

„Der Bahnübergang ist in einem katastrophalen Zustand.“Theo Nordbruch,Autofahrer aus Loxstedt Foto: Hansen
So wurden 2014 die beiden Gleise komplett erneuert und das Schotterbett, auf dem sie liegen. 2017 seien die Zufahrten erneut asphaltiert worden, sagt Rasch. Und zuletzt, 2021, wurden die Kunststoff-Platten zwischen den beiden Gleisen erneuert. „Die Gleise schwingen unter der Last der Züge“, erzählt der stellvertretende Verwaltungschef.
Holger Rasch: Das kann dort nicht so bleiben
Warum sich in diesem Winter an den Gleisen schon zum zweiten Mal auftut, das weiß er aber auch nicht. „Wir werden uns das anschauen“, sagt er. Denn eines sei klar: „Das kann dort nicht so bleiben.“
Theo Nordbruch und die übrigen Autofahrer dürfen also hoffen. Für die Zeit, bis der Übergang tatsächlich saniert wird, hat Nordbruch einen Vorschlag: „Man sollte ein Warnschild mit einer Tempobeschränkung von 10 Stundenkilometer aufstellen. So wie das früher in der DDR üblich war“, sagt der frühere SPD-Kommunalpolitiker trocken.