Moin

DNA-Proben und lustige Fähnchen gegen Hundehaufen

Das ist wohl jedem schon passiert: Man geht spazieren, schaut einmal kurz nicht hin und - zack - ist man in einen Hundehaufen getreten. Doch muss das sein?

Lasse Solbrig

So etwas ist uns allen schon passiert: Man geht im Dorf oder in der Stadt spazieren, schaut einmal kurz nicht auf den Gehweg und - zack - ist man in einen Hundehaufen getreten. Bei mir war es vergangene Woche mal wieder so weit. Na ja, fast. Direkt vor meiner Haustür auf dem Bürgersteig lag eine schöne, große Hinterlassenschaft der beliebten Vierbeiner. Dass ich mich noch gerade rechtzeitig davor retten konnte, dafür danken mir nicht nur meine weißen Turnschuhe. Als ich am Morgen beim Redaktionsleiter im Büro saß, hätte dieser für den Rest des Tages angenehme, aus seinem Teppichboden aufsteigende Gerüche genießen dürfen.

Bei näherem Überlegen fiel mir wieder ein, was ich kürzlich in den Nachrichten gesehen habe. In der italienischen Provinz Südtirol gibt es seit diesem Jahr ein Gesetz, um Hundekot auf den Straßen zu verhindern. Von allen registrierten Hunde muss dort eine DNA-Probe abgegeben werden, sodass im Bedarfsfall ermittelt werden kann, wer da sein Häufchen hat liegen lassen. Wer sich als Halter weigert, dieses Spiel mitzuspielen, der darf 1.000 Euro Strafe zahlen. Da habe ich mich gefragt, ob meine weißen Turnschuhe bei solchen Maßnahmen hierzulande ein sichereres Leben führen könnten. Allerdings ist für mich damit nicht beantwortet, wie bei dieser Vorgehensweise - egal ob in den Südalpen oder an der Nordseeküste - Touristen mit Hund zur Rechenschaft gezogen werden sollen. Hier läge keine DNA-Probe vor. Für diese nur lückenhafte Wirkung erscheint mir diese Methode wohl doch etwas zu radikal. Eine deutlich kreativere Idee hatte die Stadt Goslar, ebenfalls ein Touristenort. Dort kann sich jeder im Bürgerbüro kleine, gelbe Fähnchen mit Sprüchen wie „Häufchen sucht Herrchen“ oder „Das ist doch alles Kacke“ abholen. Diese werden anschließend in die Hinterlassenschaften gesteckt.

Aber sind solche Maßnahmen wirklich notwendig? Ich appelliere ja lieber an den gesunden Menschenverstand und den respektvollen Umgang miteinander. Wenn jeder sich einfach die Kacke im Beutel in die Jacke stecken und den Kotbeutel auch nicht an der nächsten Ecke in die nächste Hecke werfen würde, dann hätten wir dieses Sch...problem auch nicht.

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