Moin

Die Neue bei der KZW, in Nordenham – und umzu

Die Neue bei der KZW, in Nordenham – und umzu

Das Erste, was ich gelernt habe, ist, dass es Moin und nicht Moin, Moin heißt. Denn das ist schon ein Gespräch, sagen die Kollegen. Und die Menschen hier reden ja nicht so viel, erst mal. Als frisch zugezogene Eiflerin wusste ich bereits, dass Moin so viel wie Hallo bedeutet oder ein Laut der freundlichen Kenntnisnahme ist. Was ich nicht wusste, war meine Reaktion auf das Moin am Abend, denn ich antwortete spontan mit einem kräftigen Guten Morgen, was für Irritationen sorgte. Ich hoffe, ich bekomme das noch in den Griff …
Nachdem ich die Feiertagsverwirrung nach meinem Umzug gut überstanden habe – in NRW feiern wir Allerheiligen am 1. November und nicht wie hier den Reformationstag am 31. Oktober - und ich nicht verhungert bin, freue ich mich auf meine neue Arbeitsstelle bei der Kreiszeitung Wesermarsch in Nordenham. Und auf die Menschen in Redaktion und Region.
Bei meiner Ankunft fiel mir das Bahnhofsgebäude sofort ins Auge, das aussieht, wie manche Geschäfte in Berlin am 1. Mai: vollkommen verrammelt. Dabei ist es so ein schönes Haus! Was mich erschrocken hat, ist die große Anzahl an Leerständen in den Straßen. Ich bin davon ausgegangen, dass Nordenham touristischer erschlossen ist, denn Stadt und Region sind doch eigentlich – für Landeier wie mich – perfekte Urlaubsziele: Natur, Meer, Wind, freundliche Menschen.

Und freundliche Möwen! Jedenfalls bisher Anders als die Kollegin bin ich bis jetzt von aggressiven Versuchen, mir die Pommes zu klauen oder „Beschuss von oben“ verschont geblieben. Das Nordenhamer Wappen am Stadteingang gefällt mir, und ich will noch herausfinden, was die Symbole genau bedeuten. Dass es an fast jeder Laterne einen Werder-Aufkleber gibt, nehme ich als blau-weißer … Hertha-Fan zur Kenntnis. Aktuell kommen wir uns ja sowieso nicht in die Queere.

Neue Worte habe ich auch schon gelernt: umzu, Süßes schlickern, Blexer Umloop und Klootschießen – hierbei dachte ich zuerst an etwas mit Enten und Stöcken, aber es ist nur eine Sportart (zum Glück für die Enten).
Jetzt kommt der Winter mit seinen Stürmen auf uns zu, und ich bin gespannt, wie es hier oben im Norden werden wird. Bis dahin: Hol di fuchtig!

Martina Weiler
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