Sie ahnen es vielleicht, dies wird eine Art Beschwerdebrief an die Autoindustrie und ihre Handlanger. Und das ist die Geschichte: Mein Auto kaufte ich aus zweiter Hand. Es war damals schon 22 Jahre alt, aber ein rüstiger Rentner. Es hatte alles, was ich brauchte.
Mit der Zeit wurden unsere gemeinsamen Fahrten allerdings immer öfter durch diverse Beschwerden unterbrochen. Mal war es der Auspuff, der plötzlich auf der Straße schleifte, dann blieb ich auf der Autobahn liegen, weil der Zahnriemen verrutscht war. So läpperten sich die Euros.
Mein Auto hatte zum Glück nicht viel elektrischen Schnickschnack, da konnten die Mechaniker noch mit bloßen Händen etwas ausrichten. Vor wenigen Wochen brach nun eine Feder und bei der Untersuchung des Wagens zeigten sich Mängel, die in Zukunft weitere finanzielle Unterstützung benötigen würden.
Ich entschied, dass sich unsere Wege trennen müssen. Es brach mir das Herz. Der Wagen wechselte zum dritten Mal in seinem Leben den Besitzer. Nun steht er an der Straße, die ich fast jeden Tag entlanggehe. Ich kann ihm auf die Motorhaube klopfen und „Hey Kumpel, na, wie gehts?“, fragen.
Wenn ich nach Hause komme, gucke ich mit schlechtem Gewissen nach einem neuen Gebrauchten. Die Auswahl ist gut. Die Telefonate mit den Händlern dagegen ein Graus. Einer sagte, er hätte zu viel zu tun, um meine Fragen zu beantworten. Bitte per Mail. Ein anderer erlaubte keine Probefahrt außerhalb seines Geländes.
Autokauf ist purer Stress für mich. Dann denke ich etwas nostalgisch zurück an meinen alten Wagen, bei dem ich zumindest seine Schwachstellen kannte. Aber, warten Sie, gerade ist wieder ein neues Angebot auf Ebay eingestellt worden. Der könnte der Richtige sein.