Zwölf Kinder in gelben BASKita-Shirts tummeln sich und laufen gemeinsam in Richtung Katakomben. Bereits auf ihren Sitzen in Block 11 sind die Kinder des Montessori-Kinderhauses St. Marien in Brake hibbelig: Einige von ihnen waren vorher noch nie bei einem Basketballspiel der Oldenburger dabei. BASKita-Trainerin Katharina Heeren trommelt alle zusammen: Jetzt soll es endlich losgehen.
In drei BASKita-Stunden, die Katharina Heeren extra der Halbzeitshow gewidmet hatte, ist zuvor schon einiges an Vorbereitung gelaufen und es wurden noch mal die Sachen geübt, die die Zuschauer auch auf dem Feld zu sehen bekommen sollten. Es wurde viel geworfen und gespielt, aber auch die Basketball-Regeln wurden für das große Spiel noch mal besprochen - fast schon wie die Profis auch.
Große Aufregung beim ersten Besuch in der EWE Arena
Dabei waren die Kinder mehr als aufgeregt, wie ihre Erzieherin Claudia Reichel verrät: „Die meisten waren bereits zum Projektbeginn einmal in der großen EWE-Arena - das hat die Aufregung allerdings nur noch schlimmer gemacht, da sie wussten, wie viele Menschen dort sitzen würden.“
Angeführt von Katharina Heeren nehmen sich die Kinder an die Hände, damit auch bloß niemand verloren geht, und laufen durch die Gänge - dort, wo sonst nur die Profis langgehen. Endlich stehen sie an dem Ort, wo sich auch die Spieler für die Einlaufshow sammeln. Diese kommen in dem Moment vom Feld, laufen an den aufgeregten Kindern vorbei und klatschen sie ab. Katharina Heeren verteilt die Leibchen. Es folgt eine letzte Besprechung.
Die Namen aller Braker Kinder werden aufgerufen
Plötzlich geht das Licht aus, die Musik startet und der Hallensprecher ruft einzeln die Namen der Kinder auf. Angeführt von Hubird, dem Maskottchen des Bundesligisten, den Cheerleadern und Katharina Heeren laufen die Kleinen in die Arena ein - genau wie die Großen.
Claudia Reichel läuft hinterher und sammelt die Kinder ein, die überwältigt von der Atmosphäre in der Halle vereinzelt stehen bleiben und sich umschauen. Dann stehen sie auf dem Feld. „In dem Moment war vor Aufregung alles weg, was wir vorher gemacht und besprochen hatten“, berichtet Katharina Heeren. Die Kinder bleiben immer wieder fasziniert stehen, beobachten das Geschehen, die Lichter und die Zuschauerränge.
Der BASKita-Coach und die Braker Erzieherin nehmen sie an die Hand und zeigen noch mal die Übungen, damit die Kinder sich erinnern können. Dann geht es ganz schnell und alle sind wieder voll dabei: Nach und nach werfen sie auf die Körbe und passen sich die Bälle zu - dabei vergessen die Kinder nicht, aufgeregt ihren stolzen Eltern zuzuwinken. Die Fans jubeln und applaudieren, wenn ein Ball in den Korb fällt, und die Kinder lachen bis über beide Ohren.
Fast 6.000 Fans applaudieren beim Lauf zu den Eltern
Plötzlich laufen auch schon wieder die ersten Profi-Spieler auf das Feld und Katharina Heeren versammelt die Gruppe - so wie sie das sonst auch aus ihren wöchentlichen Einheiten kennen. Unter tosendem Applaus der fast 6.000 Fans laufen die aufgeregten und glücklichen Kinder selbstbewusst und erhobenen Hauptes vom Feld zurück zu ihren Eltern. Auch die Kinder, die in der Kita zuvor nie für andere Sportarten zu begeistern waren, strahlen nun vor Glück.
Bereits zu Beginn des Spieltags hatten die Gäste des Viertelfinalspiels im Foyer einiges zum Thema Baskets4Life erfahren und erlebt: Körbewerfen, Informationsstände und ein Interview auf der kleinen Bühne. Dort zu Gast war Bernhard Skupin aus Nordenham, erster Vorsitzender des Vereins: „Uns ist es eine Herzensangelegenheit, die Kinder in den Kitas zu bewegen und ihnen nachhaltig den Spaß am Sport zu vermitteln.“
Im Sitzkreis in der Kita werden Videos vom tollen Tag gezeigt
Davon kann sich Claudia Reichel am nächsten Tag selbst überzeugen: Schon als die Eltern ihre Kinder in der Kita abgeben, hören die Kleinen nicht auf, von dem vergangenen Tag zu schwärmen. Die Erzieherin erreichten zahlreiche Videos, die ihr die stolzen Eltern zugeschickt hatten. Im morgendlichen Sitzkreis zeigt sie diese Videos den Kindern, die so das tolle Erlebnis auf der ganz großen Bühne rekapitulieren können.
Doch auch über das Spiel sprechen sie in der Gruppe viel - nicht zuletzt wegen des Sieges der EWE Baskets. Plötzlich ist „Dresscode Gelb“ auch für die Kleinen besonders wichtig: Für viele sind die Spieler jetzt ihre Vorbilder. „Das ist für mich das Beste an dieser Aktion gewesen: Dadurch konnten die Kinder eine Menge an Selbstvertrauen gewinnen und sind jetzt völlig basketballverrückt“, berichtet Claudia Reichel. Ab jetzt tragen die Kleinen ihre ebenfalls gelben BASKita-Shirts mit noch mehr Stolz als je zuvor.

In der großen EWE Arena hatten die Braker ihren großen Auftritt beim Einlaufen in die Halle. Foto: Ulf Duda