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Alles gut - auch ohne eine einzige Zeile Text

Alles gut - auch ohne eine einzige Zeile Text

Der Untergrund aufgeweicht und nass, nichts zu fressen, nicht einmal eine Decke zum Schutz, erst Recht keine Möglichkeit, sich unterzustellen oder an einem trockenen Platz hinzulegen: Auf einer Wiese in Wulsdorf sollen das die Lebensbedingungen für drei Ponys gewesen sein. Sie machten nicht den allerbesten Eindruck, und das über Monate, beobachteten zwei Freundinnen. Irgendwann alarmieren sie die Tierschützer und auch die Aufsichtsbehörde des Landes. „Da passiert auch nichts“, lautet aber bald darauf ihre Einschätzung. Sie wenden sich schließlich an die Redaktion und bitten um Hilfe.

Die Recherche ergibt schnell, dass die Tierschützer sowohl Ponys als auch Wiese seit Jahren kennen und ebenfalls schon beim Lebensmittelüberwachungs-, Tierschutz- und Veterinärdienst des Landes die Zustände angezeigt haben. Die Veterinäre könnten Auskunft geben zur Situation und ob es stimmt, dass den Ponys bereits von Amts wegen Heu spendiert werden musste. Aber die Behörde gibt nicht mehr als die Auskunft, den Fall zu kennen und sich zu kümmern. Der Datenschutz, wir kennen das schon...

Da macht der Reporter sich besser selbst ein Bild und staunt: Die Ponys sind weg - und die Behörde sagt, ob sie dahintersteckt. „Totrecherchiert“ nennen wir in der Redaktion die Arbeit, an deren Ende keine einzige Zeile Text steht. Aber wenn es den Tieren nun besser gehen sollte, weil wir nachgefragt und nachgehakt haben, dann ist ja trotzdem alles gut.

Thorsten Brockmann
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