Panorama

Karriereplanung – Von Berufswahl bis Work-Life-Balance

Junge Menschen stehen zum dem Ende der Schulzeit hin vor der Entscheidung, welchen Karriereweg sie gehen möchten. Dabei kann eine frühe und umfassende Planung viele Vorteile mit sich bringen.

Bewerbungsgespräch

Eine umfassende Planung der Karriere hat viele Vorteile. Foto: Adobe Stock, © Jesse Bettencourt/peopleimages.com

Das gilt sowohl mit einem Blick auf den beruflichen Erfolg als auch hinsichtlich der Zufriedenheit im Leben. Worauf kommt es dabei an? Hier gibt es einige zentrale Faktoren und Anstöße.

Vorteile einer umfassenden Karriereplanung

Da eine Karriereplanung und die entsprechende Umsetzung der Ziele oftmals einiges an Aufwand und Disziplin benötigen, lohnt sich zuallererst ein Blick darauf, welche positiven Seiten ein solches Vorgehen hat.

Finanzielle Planbarkeit und Absicherung für verschiedene Situationen

Ein erster Vorteil besteht in einer finanziellen Planbarkeit. Wer ein klares Berufsziel und entsprechende Aufstiegschancen vor Augen hat, kann dementsprechend langfristig insoweit planen, dass er die zukünftigen Gehälter grob abschätzen kann.

Wenn die Karriereziele hingegen unklar sind, entfällt diese langfristige Planbarkeit. Das macht es deutlich schwieriger, private Projekte wie ein Eigenheim zu realisieren, die mit hohen Kosten verbunden sind und meist mit einem Kredit einhergehen.

Darüber hinaus sorgt die Karriereplanung für eine umfassende Absicherung. Etwa, weil ein zukunftsfähiger Beruf gewählt wird. Zudem sind Arbeitnehmer, die klare Ziele haben, oft gut vernetzt, was in Krisensituationen hilfreich ist.

Klare Ziele und entsprechende Motivation

Eine umfassende Planung der Karriere gibt dem Berufsleben außerdem früh eine klare Struktur, weil man auf ein festgelegtes Ziel hinarbeitet.

Die Struktur kann hilfreich sein, um nach der Zeit in der Schule eine gute Eigenorganisation hinzubekommen. Gleichzeitig besteht in schwierigen Phasen in der Ausbildung, im Studium oder am Arbeitsplatz eine höhere Motivation, da klar ist, wofür es sich auch in solchen Momenten lohnt, alles zu geben und bestmögliche Ergebnisse zu erreichen.

Auswahl der Ausbildung oder des Studiums

Die Basis der Karriereplanung liegt in der Auswahl einer Ausbildung oder eines Studiums. Dabei sollte eine Reihe von Kriterien beachtet werden, um eine solide und belastbare Grundlage zu schaffen.

Grundsätzliches: Ausbildung vs. Studium

Am Anfang steht die Frage, ob grundsätzlich eine Ausbildung oder ein Studium passender ist. Dabei einerseits sind der Beruf und die Branche entscheidend: In einigen Sparten ist ein Studium zwingend notwendig, um Karriere zu machen, in anderen wiederum ist eine Ausbildung passender. Dieser Aspekt sollte also noch vor dem Blick auf die persönliche Präferenz detailliert recherchiert werden. Darüber hinaus haben beide Optionen jeweils gewisse Vorteile:

  • Studierende lernen vorwiegend theoretische Inhalte in einem bestimmten Fachgebiet. Ein Hochschulabschluss ermöglicht dafür oftmals den Zugang zu höheren Positionen in einem Unternehmen. Zudem kann man sich auf ein Teilgebiet spezialisieren, für das der Studierende ein großes Interesse oder ein besonderes Talent mitbringt.
  • Eine Ausbildung überzeugt vor allem durch ihre Praxisnähe. Gleichzeitig verdienen die Azubis von Beginn an Geld, was gerade in jungend Jahren vorteilhaft ist. Darüber hinaus gibt es die Chance einer direkten Übernahme nach dem Abschluss – allerdings sind die Aufstiegschancen oftmals eher begrenzt.

Neben diesen Vor- und Nachteilen ist es wichtig, die persönlichen Präferenzen zu bedenken. Manche Menschen sind eher praxisorientiert, andere kommen in der Theorie besser zurecht. Insgesamt gilt es, für die Wahl zwischen Studium und Ausbildung vom Gehalt bis zu den langfristigen Chancen alle relevanten Punkte zu berücksichtigen und abzuwägen.

Welche Kriterien sollte der gewählte Beruf erfüllen?

Auszubildenen wird etwas gezeigt

Ein hohes Maß an Begeisterung für die Tätigkeit ist eine wichtige Grundlage zum Erreichen der Karriereziele. Foto: Adobe Stock, © Monkey Business

Des Weiteren sollte der gewählte Beruf einige zentrale Kriterien erfüllen. Dazu gehört, dass er im Sinne der Karriereplanung langfristig ausgeübt werden kann. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, auf eine Tätigkeit zu setzen, die aktuell boomt und aller Voraussicht nach auch in Zukunft gefragt sein wird.

Wer Studieren möchte, kann darauf schauen, welche Fächer aktuell beliebt sind. Oft lässt sich daraus zumindest bis zu einem gewissen Grad eine Nachfrage nach Studienplätzen ableiten. Zum Beispiel lagen im Wintersemester 2022/2023 Betriebswirtschaftslehre, Informatik und Rechtswissenschaften auf den ersten Plätzen, gefolgt von Psychologie und Allgemeinmedizin.

Gleichzeitig sollte der angehende Auszubildende oder Studierende eine Begeisterung für die Tätigkeit mitbringen. Gerade, wenn die gesamte Karriere in diesem Job ausgeübt werden soll, ist das für gute Ergebnisse wie für eine persönliche Zufriedenheit unabdingbar.

Einstieg in den Job

Ist der Abschluss erreicht, ist der nächste wichtige Karriereschritt der Einstieg in den Job. Dabei sind eine gute Vorbereitung sowie die Auswahl eines passenden Arbeitgebers zentral.

Ausreichende Vorbereitung auf den Start

Zur Vorbereitung gehört es, während eines Studiums Praktika zu absolvieren. Im besten Fall werden diese Phasen in Betrieben der Branche verbracht, in der der Jobeinstieg erfolgen soll. Außerdem dienen Nebenjobs der Vorbereitung des Einstiegs. Die Erfahrungen machen einen guten Eindruck im Lebenslauf und helfen sehr praktisch dabei, sich schnell in einer Vollzeitstelle zurechtzufinden.

Wer eine Ausbildung absolviert, sollte frühzeitig mit seinem Arbeitgeber klären, ob eine Übernahme wahrscheinlich ist. So besteht ausreichend Zeit, sich vor Ende der Ausbildung bei anderen Betrieben zu bewerben, falls das nötig sein sollte. Zudem sollte sich der Absolvent damit beschäftigen, wie eine gute Bewerbung aussieht und worauf Arbeitgeber bei einem Vorstellungsgespräch achten. Durch diese Maßnahmen lässt sich der Bewerbungsprozess merklich verkürzen.

Auswahl des ersten Arbeitgebers

Bei der Auswahl des ersten Arbeitgebers sind mehrere Kriterien bedeutsam:

  • Zum einen sollte die sprichwörtliche Chemie stimmen. Je besser der Absolvent mit seinen Kollegen zurechtkommt, desto größer sind die Chancen, gut zu starten und viel zu lernen, was für die Karriere förderlich ist.
  • Das wiederum hängt auch von der Struktur des Betriebes ab. Flache Hierarchien sind meist hilfreich, um vielseitige Einblick zu bekommen und sich weiterzuentwickeln.
  • Zudem sollte idealerweise jedoch die Chance eines Aufstiegs innerhalb der Firma bestehen, was bei kleinen Unternehmen in einigen Fällen fraglich ist.

Darüber hinaus kann der Absolvent darauf schauen, welche Bedingungen und Benefits es bei dem jeweiligen Unternehmen gibt. Von der Arbeit im Homeoffice über einen Dienstwagen bis zur betrieblichen Altersversorgung sind viele Optionen denkbar, die die Attraktivität einer Stelle unabhängig vom Gehalt und der Arbeit selbst steigern können.

Die Option der Selbstständigkeit

Neben der festen Anstellung gibt es die Option, sich selbstständig zu machen. Je nach Karriere und Branche kann das einige Vorteile mit sich bringen.

Arten der Selbstständigkeit und Zeitpunkt

Dabei gibt es verschiedene Arten der Umsetzung. Am gängigsten ist sicherlich eine Neugründung, bei der Unternehmer mit einer eigenen Idee auf den Markt geht. Alternativ kann ein bereits bestehendes und gut laufendes Unternehmen übernommen werden, wenn der bisherige Besitzer sich aus Altersgründen zur Ruhe setzt.

Daneben gibt es noch eine weitere Variante in Form des Franchisings. Dabei eröffnet der Gründer eine Filiale eines bereits bekannten Betriebes. Hierfür muss er einige Voraussetzungen erfüllen.

Wer einen Einblick bekommen möchte, was hierfür notwendig ist, kann online einen Unternehmertest machen. Er beinhaltet einige Fragen an potenzielle Franchise-Nehmer anhand derer der Betrieb auswählen kann, ob derjenige passt. Viele dieser Aspekte sind grundsätzlich beim Start einer Franchising-Partnerschaft bedeutsam.

Welche Vorteile hat eine Selbstständigkeit?

Die Vorteile einer Selbstständigkeit sind vielseitig. Vor allem liegen sie in den großen Freiheiten, die dieses Arbeitsmodell mit sich bringt. So kann die Zeit individuell eingeteilt werden, gleichzeitig hat der Unternehmer seinen Erfolg oder Misserfolg umfassend selbst in der Hand.

Zudem kann er seine individuellen Ideen in den Betrieb einfließen lassen und sich verwirklichen. Allerdings sollte immer bedacht werden, dass eine Selbstständigkeit mit einem gewissen Risiko einhergeht und anders als bei einer Anstellung ein sicheres Gehalt ausbleibt.

Karriere und private Pläne kompatibel gestalten

Familie mit Baby

Die Karriere sollte so geplant sein, dass sie mit der Familie und anderen privaten Plänen kompatibel ist. Foto: Adobe Stock, © NDABCREATIVITY

Zuletzt sollten bei der Planung der Karriere die privaten Ziele nicht zu kurz kommen. Das gilt hinsichtlich der Familie sowie mit einem Blick auf die Work-Life-Balance.

Beruf und Familie

Viele Menschen planen an einem gewissen Punkt ihres Lebens eine Familie mit Kindern. Um diese Idee mit der Karriere vereinbaren zu können, ist es wichtig, ein Unternehmen zu finden, für das dieser Aspekt bedeutsam ist.

Im besten Fall gibt es eine Betreuung der Kinder in der Firma selbst. Alternativ können flexibel Arbeitszeiten und das Homeoffice dazu beitragen, Karriere und Beruf vereinbar zu gestalten.

Bedeutsam ist auch das Timing. So sollte die Familie so geplant werden, dass vielleicht in den ersten Lebensjahren der Kinder nicht die arbeitsintensivsten Schritte der Karriere unternommen werden. Fällt all das zusammen, kann hieraus eine Überlastung resultieren, die zu schlechteren Ergebnissen oder im schlimmsten Fall zu einem Burnout führt.

Work-Life-Balance

Darüber hinaus darf die Work-Life-Balance nicht leiden. Trotz des ehrgeizigen Verfolgens der Karriere müssen ausreichende Auszeiten bestehen. Dafür ist es wichtig, an den Abenden und Wochenenden von der Arbeit abzuschalten – wenn nötig, ganz bewusst.

Wer im Homeoffice arbeitet, sollte sich diesen Schnitt zum Feierabend durch eine räumliche Abtrennung des Arbeitszimmers ermöglichen. Die freie Zeit wird im besten Fall mit Hobbys oder entspannenden Beschäftigungen genutzt, die individuell einen guten Ausgleich und das Abschalten vom Job mit sich bringen. Das bietet die Gelegenheit, die sprichwörtlichen Batterien neu aufzuladen und engagiert die Karriereziele zu verfolgen.

0 Kommentare
Newsletter Der KZW-Newsletter
Alle wichtigen Nachrichten und die interessantesten Ereignisse aus der Region täglich direkt in Ihr E-Mail-Postfach. Mit Empfehlung aus der Redaktion.
PASSEND ZUM ARTIKEL
nach Oben