Wieso ich mich jetzt über einen Gemeindebrief sehr gefreut habe

Ob man an einem Ort unwillkommen ist, merkt man in der Regel recht schnell. Böse oder irritierte Blicke, eisernes Schweigen, mehr oder weniger offen ausgesprochene Aufforderungen, doch bitte schnell wieder zu gehen - es gibt da viele, eindeutige Anzeichen. Doch wie stellt man fest, dass man willkommen ist? Durch einen Gemeindebrief zum Beispiel, der genau den richtigen Titel trägt. So ist es zumindest meinem Kumpel Martin und mir jüngst ergangen. Wir waren mit unseren Familien übers Wochenende in Hamburg, am Sonnabend kamen wir nach einem langen, recht anstrengenden Tag abends erschöpft in der Jugendherberge im Stadtteil Horn an. Ob die Zimmer wohl gemütlich sein werden? Ob wir hier noch etwas zu essen bekommen? Mir standen die Fragezeichen quasi auf der Stirn geschrieben. Doch dann das fast schon göttliche Zeichen, dass wir genau am richtigen Ort waren: In einem Prospektständer unweit der Rezeption lag die aktuelle Ausgabe des Horner Gemeindebriefs. Der passende Titel „Martin + Timo“. Wir waren alle überrascht: Wie kann das sein? Wie kann ein Gemeindebrief so heißen? Die Antwort gab es bei der späteren Lektüre des Heftes: In Hamburg-Horn gibt es die Martins- und die Timotheus-Kirche; eine Fusion der dazugehörigen Kirchengemeinden steht unmittelbar bevor. Der gemeinsame Gemeindebrief soll offenbar darauf vorbereiten. Mal sehen, vielleicht kommen Martin und Timo zum Fusionsgottesdienst am 21. Januar - wäre doch auch ein schönes Zeichen.