Fahrradfahren ist gesund und gut für das Klima. Im Landkreis Wesermarsch wird deshalb zur Teilnahme an der Aktion Stadtradeln aufgerufen. Vom 3. bis 23. Juni werden auch in Nordenham fleißig Kilometer gesammelt. Die Stadt ist zum dritten Mal bei der Aktion dabei.
Ziel ist es, mehr Menschen vom Fahrradfahren zu überzeugen. Gemeinden, Städte und Landkreise aus ganz Deutschland können an der Aktion teilnehmen. Der Energie- und Technologiemanager der Stadt Nordenham, Renko Buhr, begleitet die Aktion: „Das Schöne am Stadtradeln ist, dass es unkompliziert ist.“
Mitmachen kann jeder, der ein Fahrrad besitzt und sich über die Stadtradeln-App registriert hat. In der App angemeldet, kann die Fahrtstrecke per GPS aufgezeichnet werden. Die gefahrenen Kilometer werden dann für alle Teilnehmer aus Nordenham gesammelt und fließen automatisch in die Wertung des Landkreises mit ein.
Jeder Teilnehmer kann sich einer Gruppe anschließen
Wer sich anmeldet, kann sich einer Gruppe anschließen oder selbst eine gründen. Man kann sich als Firma, Sportverein oder einfach als Nachbarschaft zusammenschließen. Zusammen werden dann Kilometer erstrampelt. Wer in Nordenham lebt, arbeitet oder in einem Verein aktiv ist, darf für die Stadt Strecke machen. Die Nachbargemeinden aus der Wesermarsch nehmen ebenso teil.
Bei der Stadtradeln-Aktion im vergangenen Jahr waren etwa 800 Fahrradfahrer aus dem Landkreis dabei. Gemeinsam legten sie rund 160.000 Kilometer zurück. Aus Nordenham fuhren etwa 130 Teilnehmer gut 32.000 Kilometer.
Gefahren werden darf auch außerhalb der Region. Nordenhamer, die ihre Fahrräder mit in den Urlaub nehmen, dürfen die Strecken, die sie dort fahren, gleichwertig für ihre Gemeinde registrieren. Grundlegend soll es aber um das alltägliche Fahren gehen. „Ziel ist es, das Fahrrad in den Alltag zu integrieren“, sagt Renko Buhr, der selbst begeisterter Radfahrer ist.
Radwegnetz in Nordenham ist teilweise gefährlich
Wer in Nordenham im Alltag Rad fährt, ist auf die öffentlichen Straßen und Wege angewiesen. Wie sicher ist dort das Fahrradfahren? Thomas Bartsch von der ADFC-Kreisgruppe Wesermarsch sieht noch Luft nach oben. Der motorisierte Kraftverkehr würde in der Stadt bevorzugt behandelt. „Wenn sich in der Bahnhofstraße zwei Linienbusse begegnen, kann das für Radfahrer lebensgefährlich werden“, meint Thomas Bartsch. „Die Fahrbahn dort ist einfach zu eng.“ Auch die Hansingstraße berge enorme Gefahren für Radfahrer.
Es sei zudem die Summe vieler kleinerer Dinge, die das Fahrradfahren in Nordenham erschweren. Es bräuchte mehr Fahrradstellplätze in der Stadt, mehr Platz in den Straßen und abgeflachte Bordsteine. Solche Maßnahmen machten das Fahrradfahren attraktiver. „Dabei muss man im Hinterkopf behalten, dass wir Teil des Weserradwegs sind“, so Bartsch, „das Radnetz muss auch von Touristen gut nutzbar sein.“
Doch wer tadelt, muss auch loben: „Die E-Bike-Ladestation am Marktplatz war eine gute Maßnahme der Stadt“, sagt Thomas Bartsch.
So viele Teilnehmer haben sich bislang registriert
Eine Woche vor dem Start des Stadtradelns liegt die Zahl der registrierten Teilnehmer in Nordenham bei 118. Ab dem 3. Juni können sie die Kilometer sammeln. Am 4. Juli sollen die fleißigsten Teams dann im Anschluss an eine gemeinsame Fahrradtour ausgezeichnet werden.