Die Kindertheatertage sind eine Idee des Theaters Fatale. Es handelt sich dabei um ein Angebot für die Grundschulen in Nordenham und Butjadingen. „Kinder sollen die Gelegenheit erhalten, auch mal außerhalb der Schule aufzutreten - nicht nur vor Eltern, Großeltern und Geschwistern, sondern vor großem Publikum“, erläutert Mitorganisatoren Uschi Wilkens.
Machten anfangs, im Jahr 2016, noch so viele Schulen mit, dass es an zwei aufeinanderfolgenden Tagen Aufführungen gab, gibt es jetzt nur noch einen Kindertheatertag pro Jahr. Zuletzt war man 2019 im Güterschuppen zusammengekommen, dann folgte eine vierjährige Corona-Pause. Jetzt startete man wieder durch.
Drei Grundschulen, vier Stücke
Drei Grundschulen präsentierten im Güterschuppen am Bahnhof insgesamt vier Stücke. Die Atenser Schule führte „Die Prinzessin auf der Erbse“ auf. Die Schule aus Abbehausen hatte sich wiederum das Stück „Märchentheater: Es war einmal im 21. Jahrhundert“ ausgesucht. Die Grundschule Süd war gleich mit zwei Stücken vertreten - einem englischsprachigen Musical und einem Umweltstück.
Nordenhams stellvertretender Bürgermeister Ahmet Akdogan zeigte sich schon vor Beginn der Aufführungen begeistert. „Nur mit engagierten Kindern wie euch hat die Kultur in Nordenham eine Zukunft“, sagte er.
Den Spaß gab es gleich beim ersten Stück: Die Atenser Grundschüler führten ihre Version der Prinzessin auf der Erbse mit so viel Witz und Dynamik auf, dass es immer wieder Lacher gab.

Irgendetwas stimmt bei diesem Nachtlager nicht: Die Atenser Grundschüler zeigten die Prinzessin auf der Erbse. Foto: Kühnemuth
Dann folgten die Abbehauser mit ihrem ganz speziellen Blick auf die Märchenwelt. Da gab es die Hexe aus Hänsel und Gretel, die jetzt auf einem „Fitness-Trip“ ist und Aladin, der genug von seiner Freundin Jasmin hat und stattdessen lieber mit Hänsel feiern geht. Der hat nämlich Geburtstag und will es ordentlich krachen lassen.
Die Mädchen und Jungen der Grundschule Süd zeigten zunächst ein englischsprachiges Musical, bei dem alles recht harmlos beginnt: Einige Kinder wollen in einem Park spielen. Doch ein Zauberer fühlt sich davon gestört und verzaubert einen Teil der Kleinen in Roboter. Nur mit viel Mut und Cleverness gelingt es, den Zauber wieder rückgängig zu machen.

Gute Stimmung im Güterschuppen: Der Applaus des Publikums war den Grundschülern gewiss. Foto: Kühnemuth
Im zweiten Stück der Südschule steht der Umweltschutz im Mittelpunkt. Zwei Familien fahren in den Urlaub, doch die Kinder machen ihre Eltern dabei auf den ein oder anderen Missstand aufmerksam, den es beim Reisen gibt. Dabei entstehe zu viel Müll - und überhaupt werde viel zu viel gereist, so der Nachwuchs. Zum Abschluss gibt es einen Müll-Rap mit Instrumenten aus Müll auf einem Rastplatz.