Die Fahrbahn der Bundesstraße 212 gleicht am Samstagvormittag einem Trümmerfeld. Überall liegen Fahrzeugteile, Betriebsstoffe sind ausgelaufen. Zwei Rettungshubschrauber sind vor Ort, zudem mehrere Rettungswagen, die Feuerwehren aus Rodenkirchen und Schwei, die Polizei, das THW und das Kriseninterventionsteam, kurz KIT, das sich um die teils traumatisierten Ersthelfer kümmert.
Alles in allem, sagt Stadlands Gemeindebrandmeister Robert König, sind rund 120 Einsatzkräfte vor Ort - bei einem Unfall dieser Größenordnung leider erforderlich. Die Bundesstraße ist seit 10.35 Uhr gesperrt. „Die Bergungsarbeiten“, so Kreisbrandmeister Ralf Hoyer, „werden sich noch über Stunden hinziehen“. Er wird recht behalten: Die Polizei kann die B212 erst um 18.55 Uhr wieder freigeben; der Verkehr wird bis dahin umgeleitet.

Infolge des Unfalls kippte ein Pferdeanhänger auf die Fahrbahn. Das Pferd, das sich im Anhänger befand, erlitt Prellungen. Foto: Kühnemuth
Laut Polizeibericht ist der Unfall wie folgt abgelaufen: Der 60-jährige Fahrer eines Porsche befährt die B212 um 10.30 Uhr in Fahrtrichtung Nordenham. In Höhe Hiddingen, also dort, wo die Fahrbahn für den Verkehr gen Norden zweispurig ist, überholt er bei regennasser Fahrbahn eine Fahrzeugkolonne und verliert aus bislang ungeklärter Ursache die Kontrolle über sein Fahrzeug.
Der Wagen gerät in den Gegenverkehr, für den es hier nur eine Fahrspur gibt, und kollidiert mit einem VW T-Roc, der in Richtung Brake unterwegs ist. In dem VW sitzen zwei Männer und zwei Frauen. Durch den Zusammenstoß werden der Fahrer (79 Jahre, aus Butjadingen) und der Mitfahrer auf der Rückbank hinten rechts (82 Jahre, aus Iserlohn) tödlich verletzt. Die Beifahrerin (74 Jahre, aus Butjadingen) sowie die Mitfahrerin auf der Rückbank hinten links (74 Jahre, aus Iserlohn) erleiden schwere Verletzungen. Der 60-jährige Fahrer des Porsche wird ebenfalls schwer verletzt.
So viele Fahrzeuge sind insgesamt beteiligt
Die Verletzten werden mit Rettungshubschrauber und Rettungswagen zu umliegenden Krankenhäusern gebracht. Durch die Wucht des Aufpralls werden der Porsche und der VW einige Meter weit geschleudert. Sie kollidieren mit einem VW Arteon, dessen Fahrer (50 Jahre, aus Bremerhaven) leicht verletzt wird.
Darüber hinaus kommt es der Polizei zufolge zum Zusammenstoß mit einem Gespann aus VW-Transporter und Pferdeanhänger. Der Anhänger kippt um und wird beschädigt. Das Pferd, das sich darin befindet, erleidet Prellungen. Zwei weitere Fahrzeuge fahren durch das Trümmerfeld und nehmen ebenfalls Schaden. Insgesamt sind somit nach aktuellem Stand sechs Fahrzeuge am Unfall beteiligt.

Auch zwei Rettungshubschrauber kamen am Samstagvormittag zum Einsatz. Foto: Kühnemuth