Nordenham

Nordenham: Politik für Fusion der Feuerwehren in Blexen und Einswarden

Aus aktuell sieben Nordenhamer Ortswehren könnten mittelfristig sechs werden: Die Wehren in Blexen und Einswarden sollen fusionieren. Dies ist ein zentraler Punkt eines neuen Bedarfsplans, für den der zuständige Ausschuss grünes Licht gegeben hat.

Eine Collage, die die Feuerwachen in Blexen und Einswarden zeigt.

Die in die Jahre gekommenen Gebäude in Blexen und Einswarden sollen durch eine neue gemeinsame Feuerwache ersetzt werden. Foto: Archiv/NZ-Grafik

Im Auftrag der Stadt hat die Firma Lülf Sicherheitsberatung aus Viersen den Feuerwehrbedarfsplan erstellt. Eineinhalb Jahre hat sie an dem Werk gearbeitet, das dabei helfen soll, das Feuerwehrwesen in Nordenham fit für die Zukunft zu machen. „Wir haben die gesamte Stadtfeuerwehr analysieren lassen“, macht Ordnungsamtsleiterin Sonja Brödje deutlich.

In der jüngsten Sitzung des Feuerwehrausschusses ist dieser Plan nun einstimmig abgesegnet worden. Jetzt steht noch die Entscheidung des Stadtrats aus. Diese wird voraussichtlich bei der Sitzung im Juli gefällt. In dem Bedarfsplan habe ein „Neutraler“ analysiert, wie es um die Feuerwehr in Nordenham steht und in den kommenden Jahren noch zu tun ist, so Sonja Brödje.

Darum wird eine Fusion der Wehren empfohlen

Das Ergebnis: Vieles bei den Wehren ist top. Doch die Feuerwehrwachen in Blexen und Einswarden sind stark sanierungsbedürftig. Hinzu kommt, dass beide Wehren Personalprobleme haben - die Mindeststärke wird derzeit nicht erreicht.

Die Lösung für diese Probleme ist die Feuerwache Nord - ein Neubau, der möglichst an der Grenze zwischen den beiden Ortsteilen errichtet werden soll. Die Kämmerei der Stadt Nordenham prüft bereits, welches Grundstück sich für das Projekt eignen würde.

Wünschenswert wäre aus Sicht der Verwaltung ein zentral gelegener Neubau unweit der Kreuzung Bundesstraße 212/Lange Straße. Es habe diesbezüglich schon erste Gespräche gegeben, die hoffen lassen, dass dieser Wunsch tatsächlich in Erfüllung geht, so Sonja Brödje.

Die neue Feuerwache für den Stadtnorden sei ein mittelfristiges Projekt, so die Amtsleiterin. Es werde noch einige Jahre dauern, bis die Detailplanungen beginnen. Einen Namen für die neue Wehr gebe es übrigens noch nicht.

Bei den Neubauplänen gibt es ein Problem

Auch die Frage der Finanzierung ist noch zu klären. „Förderprogramme gibt es für so etwas aktuell nicht“, weiß die Amtsleiterin. Möglicherweise könnte es eine Bedarfszuweisung des Landes geben. Diese wird gewährt, wenn eine finanzschwache Kommune Belange der Grundversorgung nicht mehr aus eigener Kraft regeln kann. Ob Nordenham die entsprechenden Kriterien erfüllt, sei zu prüfen.

Während die neue Feuerwache noch Zukunftsmusik ist, sind die Vorbereitungen für ein neues Feuerwehrhaus in Abbehausen schon recht konkret. Sonja Brödje: „Ich hoffe, dass mit den Planungen für den Neubau noch dieses Jahr begonnen werden kann.“

Die jetzige Abbehauser Wache sei viel zu klein und entspreche nicht den heutigen Anforderungen. „Es gibt nur eine Toilette, der Besprechungsraum ist viel zu beengt“, berichtet die Ordnungsamtsleiterin. Das neue Gebäude soll hinter dem Altbau entstehen. Auch hier würde eine Bedarfszuweisung bei der Finanzierung helfen, sagt sie.

Großes Lob für Nordenhamer Feuerwehr

Während der Sitzung des Feuerwehrausschusses gab es auch ein großes Lob für Nordenhams neuen Stadtbrandmeister Christian Stahl und sein Team. Sonja Brödje verlas ein Schreiben von Glencore-Geschäftsführer Thomas Hüser, in dem dieser auf den Chemieunfall einging, der sich Mitte Mai auf dem Betriebsgelände ereignet hatte.

Bei dem Schwefelsäure-Unfall waren sieben Menschen verletzt worden. Die Feuerwehr habe entscheidend dazu beigetragen, dass nicht noch Schlimmeres passiert ist, so Thomas Hüser. Für ihn seien die ehrenamtlichen Brandbekämpfer die wahren Helden der Gemeinschaft.

Die Feuerwache in Abbehausen.

Altbau ade: In Abbehausen sind die Planungen für einen Neubau schon konkreter. Die Planungen sollen möglichst noch in diesem Jahr beginnen. Foto: Edel

Timo Kühnemuth

Reporter

Timo Kühnemuth ist gebürtiger Ostfriese. Nach dem Magisterstudium in Oldenburg hat er bei der KREISZEITUNG WESERMARSCH volontiert. Von 2006 bis 2010 arbeitete er bei Zeitungen in Buxtehude und Delmenhorst. Seit April 2010 ist er wieder für die Kreiszeitung Wesermarsch im Einsatz.

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