Nordenham

Nichts für Leute mit Höhenangst: Firma erneuert bei Moorseer Mühle die Windrosen

Der Zahn der Zeit nagt an der Moorsee Mühle. Wind, Regen, Kälte und Hitze haben deutliche Spuren hinterlassen. Eine Fachfirma aus Winsen an der Luhe hat jetzt die maroden Windrosen erneuert. So liefen die Arbeiten in 33 Meter Höhe ab.

Mit einem auf 33 Meter Höhe ausfahrbaren Hubsteiger installierten die Fachleute aus Winsen-Luhe die insgesamt 16 Elemente an zwei Windrosen.

Mit einem auf 33 Meter Höhe ausfahrbaren Hubsteiger installierten die Fachleute aus Winsen-Luhe die insgesamt 16 Elemente an zwei Windrosen. Foto: Timmermann

Mühlenbaumeister Olaf Rieck und sein Mitarbeiter Holger Vieth kennen keine Höhenangst. Die Fachleute haben die Windrosen an der Mühlenkappe ausgetauscht. Die Windrosen, die bei einer Windrichtungsänderung über eine Kette und ein Getriebe die Mühlenkappe in den Wind drehen, waren teilweise verrottet. Bei einem Herbststurm im September 2022 waren mehrere Holzteile heruntergefallen.

Museumsleiterin Gesche Neumann musste die bei Besuchern wegen des guten Ausblicks beliebte Galerie sperren. Mitarbeiter durften sie nur noch mit Schutzhelm betreten. Nach Erledigung der Arbeiten hat Neumann jetzt die Galerie wieder für Besucher freigegeben. Die pro Seite 10,50 Meter langen Flügel drehen sich allerdings noch nicht wieder.

Alle Metallteile werden geschmiert

Die ehrenamtlichen Müllermeister Anton Günter Reumann aus Stollhamm, Eckhard Dunkhase aus Brake und Udo Schwarting Kuck aus Hude werden die Mühle nach neunmonatigem Stillstand erst mal einem Check unterziehen. Dazu werden die Zähne in den Rädern auf ihre Festigkeit geprüft und alle Metallteile geschmiert.

Dunkhase, Schwarting und Reumann hatten sich die Erneuerung der Windrosen nicht entgehen lassen. Von einer bequemen Holzbank am Haupthaus aus verfolgten sie den Austausch der Windrosen. Auch der Vorsitzende des Rüstringer Heimatbund, Hans-Rudolf Mengers aus Stollhamm, überzeugte sich von dem Fortgang der Arbeiten, die der Landkreis Wesermarsch als Eigentümer des Museums Moorseer Mühle bei der Firma Pätzmann Mühlen-Maschinenbau in Winsen-Luhe in Auftrag gegeben hatte. Olaf Rieck ist der Geschäftsführer. Der Rüstringer Heimatbund betreibt das Museum in Moorsee.

So sind die neuen Blätter der Windrosen entstanden

In der Werkstatt der Fachfirma in Winsen-Luhe wurden die einzelnen Blätter der Windrose neu nachgebaut. Die Blätter sind aus sibirischem Lärchenholz, die sie tragenden Stämme aus deutschem Lärchenholz. Sie haben einen Durchmesser von 3,80 Meter und wiegen je Stück 15 Kilogramm. Für jede der beiden Windrosen waren jeweils acht Blätter zu installieren. Jedes einzelne Blatt beförderten Rieck und Vieth mit einem Hubsteiger auf 33 Meter Höhe und tauschten dort alt gegen neu aus. Die Kosten für die Maßnahme bezifferte Museumsleiterin Gesche Neumann mit 18.000 Euro.

Gesche Neumann und Anton Günter Reumann betrachten die alten, maroden Holzblätter der Windrosen.

Gesche Neumann und Anton Günter Reumann betrachten die alten, maroden Holzblätter der Windrosen. Foto: Timmermann

Mühlenbaumeister Rieck ist mit seinen Leuten im gesamten norddeutschen Raum unterwegs. „Wir machen nur Mühlen“, verweist er auf rund 400 Kunden von Föhr bis Wismar, von Hamburg bis Berlin. Auch Wassermühlen repariert das Unternehmen.

Lutz Timmermann

Freier Mitarbeiter

Lutz Timmermann ist als freier Mitarbeiter für den Nordsee Medienverbund bestehend aus Nordsee-Zeitung, Kreiszeitung Wesermarsch und Zevener Zeitung tätig. Seine Berichte finden sich unter diesem Autorenprofil gesammelt wieder.

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