Vor zwei Jahren hat der NABU Butjadingen aus der Corona-Not eine Tugend gemacht: Eine Vortragsreihe zu verschiedenen Aspekten des Klimawandels konnte wegen der Einschränkungen durch die Pandemie nicht in Präsenz stattfinden, sondern ging online über die Bühne.
Das klappte bestens, bescherte den Naturschützern nicht nur ein großes Publikum, sondern ermöglichte es ihnen auch, Referenten von auswärts zu gewinnen, die kaum eigens für einen Vortrag in die Wesermarsch gekommen wären. Aufgrund dieser positiven Erfahrungen setzt der NABU nun auch bei einer neuen Vortragsreihe, die in der kommenden Woche beginnt, auf das Video-Format.
Link für Einwahl in die Vorträge gibt es per Mail
Die neue Reihe ist thematisch breit gefächert, es geht diesmal also nicht nur um den Klimawandel. Gleich bleibt, dass Interessenten, die die Vorträge daheim am Bildschirm verfolgen möchten, nur einen Link anfordern müssen, mit dem sie sich in die jeweilige Videokonferenz einloggen können. Der NABU nutzt dafür das Programm „Zoom“. Den Link gibt es unter dem Betreff „NABU Vortragsreihe“ per Mail an die Adresse susanne.glueckselig@ewe.net. Automatisch wieder eingeladen werden alle, die bereits bei der ersten Vortragsreihe als Zuhörer dabei waren.
Die neue Reihe umfasst fünf Vorträge. Den Anfang macht ein Mitglied des NABU Butjadingen. Dr. Dorothee Radtke aus Burhaversiel ist Ärztin für Allgemeinmedizin sowie für Naturheilverfahren, Homöopathie und Psychotherapie. Sie wird am kommenden Mittwoch, 15. Februar, darüber referieren, wie man sich mit essbaren Wildpflanzen selbst versorgen kann. „Genussvoll und gesund Klima und Artenvielfalt schützen“ ist der Vortrag überschrieben, der wie alle Veranstaltungen in der Reihe um 20 Uhr beginnt.
Bei einem Wildpflanzen-Quiz gibt es Buchpreise zu gewinnen
Dorothee Radtke wird nicht nur vorstellen, welche essbaren Wildpflanzen es gibt, sie lädt auch zu einem Quiz zu diesem Thema ein, für das alle, die daran Teilnehmern möchten, ihr Smartphone griffbereit haben müssen. Es gibt Buchpreise zu gewinnen.
„Falschinformationen über den Klimawandel entdecken und entlarven“ ist der Titel des zweiten Online-Vortrags, der am Dienstag, 28. Februar, stattfindet. Referentin ist Bärbel Winkler aus Stuttgart, die beruflich als SAP-Systemanalystin tätig ist und sich privat im NABU und für die Webseite „Skeptical Science“ engagiert. Seit 15 Jahren beschäftigt sie sich intensiv auch mit dem Thema Klimawandel.
Wie man die Lügen der Klimawandel-Leugner entlarvt
Indes: Existiert der überhaupt? Noch immer gibt es Menschen, die den menschengemachten Klimawandel leugnen, die behaupten, dass es darüber keinen wissenschaftlichen Konsens gebe, Menschen gar nicht in der Lage seien, das Klima zu beeinflussen - und dass Grönland einmal grün war.

Darüber sind sich alle Wissenschaftler einig: Auch auf das Wattenmeer wirkt sich der Klimawandel aus. Und dennoch gibt es Menschen, die ihn leugnen. Foto: dpa
Bärbel Winkler erklärt, die man die Lügen der Klimawandel-Leugner mit den Methoden des kritischen Denkens entlarvt und ihre Argumente entkräftet. Ihre Zuhörerinnen und Zuhörer werden zudem den Cranky Uncle - also den grantigen Onkel - kennenlernen, der erklärt, wie man sich erfolgreich gegen das Streuen von Falschinformationen zum Klimawandel und zu anderen Themen einsetzen kann.
Rechtsextreme missbrauchen Naturschutzbewegung
Der nächste Vortrag beschäftigt sich mit Rechtsextremismus im Umwelt- und Naturschutz. Wer glaubt, dass das nichts miteinander zu tun hat, liegt leider falsch. Tatsächlich gibt es viele rechtsextreme Gruppierungen und Akteure, die den Umweltschutz für ihre Ziele missbrauchen und Naturschutz durch krude Argumente und Theorien mit Heimatschutz gleichsetzen.
Die Verknüpfung von Rechtsextremismus und Naturschutz kann in Deutschland sogar auf eine langjährige Geschichte zurückblicken, die zunächst von völkischer, dann von faschistischer Ideologie geprägt war.
Intensiv auseinandergesetzt mit der Thematik hat sich ein aktives Mitglied des NABU Butjadingen, nämlich Sabine Friele aus Burhaversiel. Sie wird darüber am Dienstag, 7. März, referieren und Maßnahmen aufzeigen, um rechte Tendenzen zu erkennen und ihnen so früh wie möglich entgegenzuwirken.
AWI-Wissenschaftlerin: Algen als Ersatz für Plastik
Die Vermüllung der Umwelt und besonders auch der Meere durch Plastik ist ein Problem globalen Ausmaßes. Um es bei den Wurzeln zu packen, forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler längst über Möglichkeiten, Plastik durch andere Stoffe zu ersetzen. Zu ihnen gehört Dr. Laurie C. Hofmann vom Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven. Sie beschäftigt sich mit der Frage, wie man Plastik durch Algen ersetzen könnte. Ihr Vortrag darüber findet am 21. März statt.
Franz Jansen-Minsen vom Grünlandzentrum in Ovelgönne beendet am Mittwoch, 12. April, die Reihe. In seinem Vortrag wird es um die Renaturierung von Mooren gehen.