Unser sechsjähriger Sohn ist in einem Alter, in dem er viele Fragen hat. Sehr, sehr viele Fragen. Manchmal kann das nerven, manchmal ist man aber auch ziemlich baff, was den Kleinen so beschäftigt. „Wozu hast Du das Schlüsselbund?“, fragte er neulich die Fotografin bei unserem Familien-Termin in ihrem Studio. Die Antwort, dass dies als Requisite diene, führte gleich zur nächsten Frage: „Was ist eine Requisite?“ Weiter ging es mit der Frage, wie alt denn ihr Heizlüfter sei („Schon ein paar Jahre.“). Ob die Standuhr an der Wand - ebenfalls eine Requisite - die richtige Uhrzeit anzeige, war für ihn ebenfalls interessant (Antwort: „Nein.“). Zum Glück nahm es die Fotografin gelassen. Sie habe selbst drei Kinder und wisse genau, wie das ist, entgegnete sie, als ich versuchte, mich fürs Fragenfeuer zu entschuldigen. Keine 24 Stunden später stellte Junior dann im Auto eine Frage, die mich komplett überraschte und sprachlos zurückließ. Warum Präsident Donald Trump mehr Macht als Bundeskanzler Friedrich Merz habe, wollte er von mir wissen - genau in diesen Worten. Wie er darauf kam, ließ sich nicht ergründen. Er höre halt aufmerksam zu, wenn im Radio die Nachrichten laufen, sagte er nur. Junge, Junge, da ist aber jemand aufmerksam. Wenn das so weitergeht, gründe ich bald einen Debattierklub. Wer ist noch dabei?
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