Eine offene, lösungsorientierte Kommunikation ist das A und O für einen erfolgreichen Geschäftsabschluss. Das gilt bei der Übernahme von Unternehmen ebenso wie beim Verkauf von Klöterkram übers Internet. In letzterem Fall lässt allerdings die Kommunikation immer öfter zu wünschen übrig. Hinzu kommt, dass sich auf vielen Internet-Plattformen Bagaluten, die einen übers Ohr hauen wollen, nur so zu tummeln scheinen.
Mein jüngstes Verkaufserlebnis kommt von Facebook Marketplace. Dort wollte ich im Zuge meines Umzugs meine Waschmaschine loswerden. Ein fleißiges koreanisches Modell, drei Jahre alt, keinerlei Macken, konnte auf Wunsch besonders viel Schaum machen und spielte nach getaner Arbeit fröhlich Schuberts Forellenlied. 200 Euro waren da ein echter Schnapper.
Die ersten Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten, machten mich aber schnell stutzig. Denn die Anfragen für mein Angebot, das sich wortwörtlich „nur an Selbstabholer“ richtete, kamen aus Berlin, Düsseldorf, sogar von der Elfenbeinküste. Ein Bote eines weltweit namhaften Kurierdienstes würde schon am nächsten Tag kommen, das Geld bringen und das Gerät abholen. Man selbst könne nicht kommen, weil man gerade einen Unfall hatte, die Katze Durchfall hat oder man aus sonst wie tollkühnen Gründen total schwer beschäftigt ist.
Wie Sie sich jetzt vorstellen können, steckt ein schnöder Betrugstrick dahinter, den ich Ihnen auf Anfrage gern ausführlich erkläre. An dieser Stelle muss es reichen, dass ich bei fünf solcher Anfragen nur einmal unflätig antwortete. Die anderen habe ich in meine eingangs erwähnte lösungsorientierte Kommunikation eingebunden. Einen der Interessenten etwa bat ich, mir zum Beweis der Ehrbarkeit seiner Kaufabsicht ein Foto zu senden, auf dem er einen Pfannkuchen auf dem Kopf trägt. Nachdem er seine Frage unvermittelt auf Niederländisch wiederholt hatte, antwortete ich ihm prompt auf Niederländisch und erhielt den erhobenen Daumen als „Ok“-Signal. Gehört beziehungsweise gelesen habe ich von dem potenziellen Kunden danach jedoch leider nichts mehr. Und auf das Foto mit dem Pfannkuchen warte ich seitdem vergeblich. Man kann einfach niemandem mehr vertrauen in dieser virtuellen Handelswelt.