Nordenham

In Nordenham gehen Proteste gegen den Krieg weiter

Die Sommerpause ist vorbei. Ein Ende des verheerenden Krieges Russlands gegen die Ukraine ist dagegen nicht in Sicht. Grund genug für Ina Korter, Jürgen Janssen und Albert Mumme, weiter zu öffentlichen Mahnwachen aufzurufen,

Gemeinsam ein öffentliches Zeichen gegen den Krieg setzen - das möchten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Mahnwache.

Gemeinsam ein öffentliches Zeichen gegen den Krieg setzen - das möchten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Mahnwache. Foto: Tina Taschen

Zumal Putins Invasion mehr und mehr aus den Top-Schlagzeilen in Deutschland verschwindet. Am Sonntag fanden sich rund 40 Nordenhamerinnen und Nordenhamer auf dem Marktplatz ein, um ein Zeichen gegen den Krieg zu setzen. Mit Blick auf den Antikriegstag am vergangenen Donnerstag lautete das Motto der Veranstaltung dieses Mal „Frieden für alle“.

Als Redner hatte das dreiköpfige Organisationsteam Mircea Ionescu gewinnen können. Der Vorsitzende der jüdisch-liberalen Menorah-Gemeinde Bremen/Bremerhaven wählte in seiner Ansprache sehr deutliche Worte. Er wandte sich vehement gegen Putins brutales Vorgehen, das den Tod zahlreicher Opfer aus der Zivilbevölkerung billigend in Kauf nehme und an das organisierte Verbrechen der Mafia erinnere. In dieser Ausnahmesituation sei die Unterstützung der europäischen Staaten gefragt. „Wegsehen wäre unterlassene Hilfeleistung. Auch die Mächtigsten und Stärksten auf der Welt müssen sich an die Regeln halten“, sagte der Vorsitzenden der Menorah-Gemeinde.

Zugleich forderte er eine verstärkte Demokratiebildung in den Bildungseinrichtungen Deutschlands. Es sei unerlässlich, bereits den Kindern die Gefahren zu vermitteln, die von einer Diktatur ausgehen. Zudem müssten sie lernen, zwischen Motivation und Manipulation zu unterscheiden und Propaganda als solche zu erkennen. Mircea Ionescu forderte die Anwesenden auf, solange gegen den Krieg zu protestieren, bis Putins Gewalt ein Ende findet. „Kämpfen wir für die Freiheit der Menschen!“, so seine Worte.

Nordenhams Bürgermeister Nils Siemen ergriff spontan das Mikro. Auch er verurteilte Putins Angriffskrieg und machte deutlich, dass es wichtig sei, friedlich und gemeinsam gegen die russische Politik zu protestieren.

Für den musikalischen Rahmen sorgte am Sonntag die Band C 2 C mit dem Lehrer-Duo Nils Humboldt (Gesang) und Eike Harnisch (Keyboard). Die beiden hatten gleich mehrere Songs mit im Gepäck wie unter anderem das durch Donovan und Joan Baez bekannt gewordene „Donna Donna“, das sie zum Teil auf Jiddisch vortrugen oder die Rock-Ballade „Russians“ von Sting. Von allen wurde schließlich das Friedenslied „Imagine“ von John Lennon gesungen.

Die nächste Mahnwache wird am Wahlsonntag, also dem 9. Oktober, ab 18 Uhr stattfinden. Veranstaltungsort wird wieder der Nordenhamer Marktplatz sein.

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