Butjadingen

Gute Nachricht für Eltern in Butjadingen: Burhave erhält eine zweite Kita

Schon eine ganze Weile wird in Butjadingen darüber diskutiert, wie und wo eine zusätzliche Kita zur Deckung des großen Bedarfs entstehen könnte. Nun ist eine verblüffend einfache Lösung gefunden, die sich zudem noch schnell umsetzen lässt.

An der Strandallee in Burhave liegt die frühere Seniorentagespflegestätte, die jetzt zu einer Kita umgebaut wird.

An der Strandallee in Burhave liegt die frühere Seniorentagespflegestätte, die jetzt zu einer Kita umgebaut wird. Foto: Timmermann

28 Jungen und Mädchen stehen für das Kita-Jahr 2023/24 in Butjadingen auf einer Warteliste. Die Kindertagesstätten in Burhave, Tossens, Stollhamm und Waddens sind schon für das neue Kindergartenjahr ausgelastet. Wie dennoch ab dem 1. September eine Betreuungsmöglichkeit geschaffen werden soll, berichtete Bürgermeister Axel Linneweber in einer Sitzung des Ausschusses für Familie, Jugend, Sport und Kultur.

Mehrfach klatschten gut 20 Mütter und auch einige wenige Väter in der Ausschusssitzung am Donnerstagabend im Rathaussaal in Burhave begeistert Beifall angesichts dessen, was sie zu hören bekamen. Axel Linneweber berichtete, dass ab dem 1. März die Gemeinde die ehemalige Seniorentagespflegestätte in der Strandallee 13 in Burhave mietet. Die Eigentümer - Gerd und Sigrid Timmermann aus Burhave - werden den Innenausbau im Erdgeschoss kindgerecht vornehmen.

Investitionskosten der Gemeinde betragen 200.000 Euro

Die Innenausstattung und die Gestaltung der Außenanlagen übernimmt die Gemeinde. Hierbei geht es um die Schaffung eines Spielplatzes, die Einzäunung des Areals und zusätzliche Parkplätze. Der Bürgermeister beziffert die Investitionskosten für die Gemeinde auf von rund 200.000 Euro.

Träger der dann zweiten Kindertagesstätte in Burhave wird die Kirchengemeinde Burhave sein. Alle Kitas in Butjadingen befinden sich in der Trägerschaft der örtlichen Kirchengemeinden.

260 Quadratmeter Platz für Kita- und Krippen-Kinder

In dem erst vor wenigen Jahren fertiggestellten Neubau an der Strandallee, in dem künftig ebenfalls Kinder betreut werden sollen, hatte die Familie Bremer die Senioreneinrichtung „Butjenter Treff“ betrieben. Im Erdgeschoss sollen auf 260 Quadratmetern Räume für eine Regelgruppe mit 25 Kindern, für eine Krippe mit 15 Plätzen und die notwendigen Nebenräume untergebracht werden.

Für die neue Einrichtung wird die Kirchengemeinde eine Leiterin und mindestens fünf weitere Erzieherinnen und Sozialassistentinnen einstellen müssen. Die im Obergeschoss vermieteten zwei Wohnungen sind von den Veränderungen nicht betroffen.

Gemeinde Butjadingen stand unter großem Zeitdruck

Erst seit dem Sommer 2022 sei klar gewesen, dass weitere Kinder in den vorhandenen Einrichtungen nicht betreut werden könnten, weil dafür keine Plätze mehr vorhanden sind. So beschrieb Bürgermeister Axel Linneweber den Zeitdruck, unter dem die Verwaltung bei der Suche nach einer Lösung gestanden habe. Gefunden werden musste eine solche Lösung, denn Eltern haben einen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz.

Mit dem Architekten Thomas Schramm habe man die vorhandenen Kitas auf An- und Ausbaumöglichkeiten überprüft und andere Objekte, zum Beispiel in Eckwarden, in Augenschein genommen, so der Bürgermeister. Die Kosten für die unterschiedlichen Lösungen hätten sich zwischen 280.000 und 800.000 Euro bewegt, sagte Axel Linneweber. Die Umsetzung hätte mindestens zwei Jahre in Anspruch genommen.

Verwaltung heimst Lob für schnelles Handeln ein

Ende vergangenen Jahres habe sich dann plötzlich die Möglichkeit der Anmietung des Objektes an der Strandallee ergeben, berichtete Axel Linneweber und heimste für das schnelle Handeln der Verwaltung Lob der Ausschussvorsitzenden Martina Geberzahn (SPD) aus Stollhamm ein: „Das ist doch herrlich“. Martina Geberzahns Fraktionskollege Felix Frerich aus Tossens wähnte sich „super glücklich“.

CDU-Fraktionsvorsitzender Johann Evers aus Feldhausen sprach von „dem großen Wurf“. Der gehe allerdings vor allem auf das Konto von Ralph Krümpelmann, reklamierte Johann Evers den Coup für seinen Fraktionskollegen. Ralph Krümpelmann hatte bei seinem Kegelbruder Gerd Timmermann die Mietoption ausgelotet. So wurde die Idee letztlich konkret.

Bürgermeister hofft auf rasche Baugenehmigung

Obwohl das neue Kindergartenjahr am 1. August beginnt, sieht Axel Linneweber als frühesten Starttermin der neuen Kita den 1. September. Dazu sei eine schnelle Baugenehmigung durch den Landkreis erforderlich. Bereits in der kommenden Woche werde er deshalb Gespräche mit der Kreisverwaltung führen.

Den starken Autoverkehr auf der Strandallee sprach Zuhörer Hergen Kähler an. Der Bürgermeister wies auf die gesetzliche Möglichkeit hin, 300 Meter vor und 300 Meter nach einem Kindergarten Geschwindigkeitsbegrenzungen von 30 Stundenkilometer zu erlassen. Dafür brandete erneut Beifall auf.

CDU-Ratsherr Ralph Krümpelmann hatte den Coup zusammen mit seinem Kegelkumpel Gerd Timmermann eingefädelt.

CDU-Ratsherr Ralph Krümpelmann hatte den Coup zusammen mit seinem Kegelkumpel Gerd Timmermann eingefädelt. Foto: Timmermann

Lutz Timmermann

Freier Mitarbeiter

Lutz Timmermann ist als freier Mitarbeiter für den Nordsee Medienverbund bestehend aus Nordsee-Zeitung, Kreiszeitung Wesermarsch und Zevener Zeitung tätig. Seine Berichte finden sich unter diesem Autorenprofil gesammelt wieder.

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