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Bauch, Beine, Po: Fitte Damengruppe in Stollhamm lädt zum Kennenlernen ein

In Stollhamm gibt es ein besonderes Angebot für Frauen. In einer einstündigen Sporteinheit werden möglichst viele Muskeln angesprochen und manchmal gibt es Tipps zur Selbstverteidigung dazu. Das geht, weil der Trainer den schwarzen Gürtel trägt.

Fitness-Gruppe

Fit sein und bleiben: Die Damen treffen sich regelmäßig zum Training mit Ingolf Strauß. Foto: Krabbenhoeft

Am Donnerstagabend ist in der Sporthalle in Stollhamm viel Betrieb. Da trainieren links im weißen Anzug die Esdo-Sportler - Esdo ist eine Art Selbstverteidigung - rechts rollen fünf Frauen ihre Matten auf dem Boden aus.

Das verbindende Element ist Ingolf Strauß. 2001 gründete er die erste Esdo-Gruppe. Aus der entwickelte sich eine weitere reine Frauengruppe, die sich Fitness zum Ziel setzte. Die Redakteurin wurde eingeladen, das Angebot kennenzulernen.

Fit werden, um fit zu bleiben

„Bei uns geht es darum, fit zu werden, um fit zu bleiben“, sagt der 65-Jährige. Wer viel am Schreibtisch sitzt, bewegt sich kaum. Das führt auf Dauer zur Verkürzung der Muskeln, einem schlaffen Rücken und Enge im Brustkorb. Das Training richtet sich daher besonders an die unterforderten Muskeln. „Wir kommen nicht unbedingt ins Schwitzen, aber am Sonnabend denken die Frauen an mich“, sagt der Trainer. Der Muskelkater lässt grüßen.

Wir beginnen die Stunde im Schneidersitz. Mit geschlossenen Augen nehmen alle ein paar tiefe Atemzüge, hören in sich hinein, kommen an. Weiter geht es im Stehen mit dem Kreisen der Schultergelenke. Ingolf Strauß korrigiert meine Armbewegung. Die Arme sind zu weit vom Körper entfernt, mehr Präzision bitte. Nach der Aufwärmphase folgen Kraft- und Dehnübungen.

Mann

Ingolf Strauß ist Träger des schwarzen Gürtels. Beim Fitness-Training mit den Damen gibt er auf Wunsch Tipps zum Thema Selbstverteidigung. Foto: Krabbenhoeft

Nun geht es in die Rückenlage, die Unterarme sind aufgestützt, das Becken soll gehoben werden. Achtmal auf und ab. Und jetzt das linke Bein heben und halten. Das sagt sich so einfach. Ich merke meine schwächelnde Bauchmuskulatur. Die variierenden Übungen sind ein Gemisch aus Yoga, Pilates und „allem, was es so gibt.“ Insgesamt lerne ich, bewusst auf meine Haltung zu achten und die einzelnen Übungen mit Ruhe auszuführen.

Zusammen den inneren Schweinehund überwinden

Ingolf Strauß ist seit 2001 Esdo-Trainer in Stollhamm. Er trägt den schwarzen Gürtel. Vor fünf Jahren entstand die Fitnessgruppe. „Sport bedeutet für mich, den Alltag besser bewältigen zu können. Man kommt vom Sofa runter und pflegt soziale Kontakte. Manchmal gewinnen zwar die inneren Schweinehunde, aber zusammen mit meiner Frau raffe ich mich immer wieder auf“, sagt er.

Der stabile Kern des Kurses besteht aus fünf Frauen. Die Stollhammerin Anja Lauw fing vor 20 Jahren mit Esdo an. „Die Fähigkeit zur Selbstverteidigung hat mir in einigen Alltagssituationen geholfen, Grenzen zu setzen“, sagt sie. Dann kam der Wunsch auf, den Fokus nicht mehr auf das Kämpfen, sondern vorrangig auf die Verbesserung der Gesundheit zu legen. Die 66-jährige Freia Bartzsch erlitt im vergangenen Jahr einen Bandscheibenvorfall. Das regelmäßige Training tut ihr gut, sagt sie.

Einladung zur Probestunde für alle Frauen

Der Einzugsbereich des Angebotes reicht über Stollhamm hinaus. Ina Bruns kommt jeden Donnerstag aus Waddens um Sport zu machen. Sie suchte einen Ausgleich zu ihrem Friseurberuf. Ihr gefällt, dass der ganze Körper gefordert wird. Wenn gewünscht, streut Ingolf Strauß Techniken zur Selbstverteidigung ein.

„Bei uns geht es nicht um Hochleistung, sondern darum, sich im Körper wohl zu fühlen“, betont er. Es darf dabei auch miteinander gelacht werden. Ich habe mich herzlich aufgenommen und pudelwohl gefühlt.

Die Gruppe trifft sich einmal pro Woche, donnerstags, um 19 Uhr in der Sporthalle Stollhamm, Ulmenstraße 4A. Frauen, die das Fitness-Training kennenlernen möchten, sind jederzeit zu einer Probestunde eingeladen. Die dauerhafte Teilnahme am Kurs kostet 32 Euro im Jahr.

Sabrina Krabbenhoeft

Redakteurin

Sabrina Krabbenhoeft, Jahrgang 1973, studierte Freie Kunst in den Niederlanden, bevor es sie nach Berlin zog. Eine Ausbildung zur Körpertherapeutin folgte. 2019 kehrte sie zurück in den Norden. Ihre Hobbies, Reisen und Schreiben, ließen sie 2022 bei der Nordsee-Zeitung anheuern.

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