Bei Steelwind in Blexen werden die Fundamente für eine Zukunft ohne Kohlenstoffausstoß gebaut, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Steelwind fertigt jährlich 80 bis 100 Fundamente - sogenannte Monopoiles - für Offshore-Windkraftanlagen. Die Auftragsbücher sind voll, seit Bundesregierung und Europäische Union die Ausbauziele für die Windkraft auf See hochgeschraubt haben. 30 Gigawatt sind bis 2030 geplant, 70 bis 2050.
Es sei absehbar, dass die derzeitigen Kapazitäten nicht ausreichen, um diese Ziele zu erreichen, sagte Steelwind-Geschäftsführer Dr. Andreas Liessem. Auch die Dillinger Hütte beschäftigt sich mit dem Gedanken, die Kapazitäten erheblich auszubauen. Aber wo? Entscheidungen sind noch nicht gefallen.
„Alle müssen gemeinsam mutig sein“, sagte der Kanzler. Das neue Deutschland-Tempo gelte nicht nur für LNG-Terminals. „Alle müssen auch schneller werden“, forderte Olaf Scholz. Und er machte deutlich, dass alle Bürger davon etwas haben werden: günstigeren Strom.
Schon eine gute Stunde vor Ankunft des Bundeskanzlers standen zwei Gruppen von Demonstranten auf dem großen Platz vor Steelwind. Sie verfolgten unterschiedliche Ziele. Das Aktionsbündnis gegen die Weservertiefung mahnte den Kanzler, den geplanten weiteren Ausbau der Weser zu stoppen.
Deutlich größer war die Gruppe der Glencore-Demonstranten. Mittendrin Hüttenchef Thomas Hüser. Die Hüttenindustrie und die IG Metall drängen gemeinsam auf einen Industriestrompreis, der die Zukunft dieser Industrien in Deutschland sichert. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat einen entsprechenden Vorschlag gemacht. „Doch die FDP stellt sich quer“, bedauert Thomas Hüser.
In Brake besuchte Scholz die seit über 200 Jahren im Braker Seehafen ansässige Umschlagfirma J. Müller. Begleitet vom Firmenvorstand Jan Müller sprach Scholz unter anderem mit Mitarbeitern und Auszubildenden im Hafenumschlag. Gemeinsam mit Müller unterstrich Scholz die Bedeutung insbesondere des Braker Hafens als kritische Infrastruktur für die Ernährungs- und Versorgungssicherheit in Deutschland. Jan Müller hob dabei auch die Umschlagszahlen im Bereich von Onshore-Windenergieanlagen hervor.
Zitat
„Alle müssen schneller werden. Auch beim Ausbau der erneuerbaren Energien.“
Bundeskanzler Olaf Scholz