Viele Dinge tun wir Menschen aus Angst, man erkennt es nur nicht immer auf den ersten Blick. Am Montagmorgen war unser dreijähriger Sohn höchst unzufrieden. An allem wurde herumgemeckert. Alles, was um ihn herum passierte, war dem Kleinen nicht recht. Das Toastbrot zum Frühstück? In zu kleine Stücke geschnitten. Das Wasser in der Dusche? Entweder zu warm oder zu kalt. Das T-Shirt? Zu orange. Zunächst dachte ich, er wäre noch müde, doch als wir dann über das sprachen, was an diesem Tag bei ihm anstand, ging mir ein Licht auf. Er war aufgeregt wegen einer Geburtstagsfeier, zu der er am Nachmittag eingeladen war - und dahinter verbirgt sich bekanntlich auch die Angst vor dem Unbekannten. Das machte es für mich einfacher, mit seinem Gemecker umzugehen - und für ihn ebenso, er wurde ruhiger. Erkenntnis des Tages: Oft lohnt es sich, nach dem Warum zu fragen, statt sich bloß über dessen Auswirkungen zu ärgern.
