In der Tabelle der Deutschen Eishockey-Liga behaupten die Fischtown Pinguins durch den Erfolg den dritten Platz und liegen damit nach 31 von 52 absolvierten Spielen weiter klar auf Playoff-Kurs. „Es war schwer, Chancen herauszuspielen. Aber wir sind froh, dass wir mit einem Sieg ins Jahr gestartet sind“, sagte Kapitän Jan Urbas.
Mit Nicholas Jensen und Vladimir Eminger fehlten zwei Stabilisatoren in der Pinguins-Abwehr. Auch Stürmer Miha Verlic musste passen. Deshalb durfte Neuzugang Cedric Schiemenz bei seinem Debüt gleich in der ersten Sturmreihe spielen. Der 25-Jährige bemühte sich, sauber und unkompliziert zu spielen, was er gut machte. Sein erster Torschuss ging in der 24. Minute weit über das gegnerische Gehäuse. Im letzten Drittel verpasste er dann aber nur knapp sein erstes Tor für die Pinguins (45.).
Schiemenz: „Es war eine solide Vorstellung“
„Ceddy hat mir gut gefallen, er hat viele Sachen, über die wir gesprochen haben, schon sehr gut umgesetzt. Er hat viele Dinge richtig gemacht“, sagte Pinguins-Trainer Alexander Sulzer über den Neuzugang. „Er ist ein guter Typ, er passt gut in unsere Mannschaft. Ich denke, er kann uns helfen“, urteilte Kapitän Urbas.
Und der Neuzugang selbst? „Es war eine tolle erste Woche. Und dann ein Sieg im ersten Spiel - ich kann mich nicht beschweren“, sagte Schiemenz. „Ich war nicht nervös, aber eine leichte Anspannung war schon da. Es war eine solide Vorstellung von uns und von mir selbst. Ich hätte mir nur gewünscht, dass wir noch ein bisschen mehr Offensive kreieren.“

Neuzugang Cedric Schiemenz gab sein Debüt für die Fischtown Pinguins. Er war zufrieden nach einem „soliden“ Spiel. Foto: Polgesek
Kinder bringt die Pinguins in Führung
Aber Spiele zwischen Schwenningen und den Pinguins sind offenbar nicht für Show-Eishockey und Tor-Spektakel gemacht. Wie in den ersten beiden Begegnungen war es vor 4.647 Zuschauern in der Bremerhavener Eisarena ein Spiel, das sich über Zweikämpfe und Laufarbeit definierte. Chancen wurden auf beiden Seiten mehr erarbeitet als erspielt. So wie beim 1:0 der Pinguins, als Christian Wejse einen Zweikampf vor dem gegnerischen Tor gewann und Nino Kinder schnell abzog (10. Minute). „Auf beiden Seiten wurde nichts Hochkarätiges an Offensive kreiert, beide Mannschaften haben gut verteidigt. Wir sind happy über die drei Punkte in einem sehr unspektakulären Spiel“, sagte Sulzer.
Franzreb pariert gegen Senyshyn
Im zweiten Drittel nahmen die spielerischen Elemente etwas zu, weil es die Pinguins besser schafften, den Schwenninger Abwehrverbund mit schnellen Pässen auseinanderzuziehen. Insbesondere der gut aufgelegte Alex Friesen leitete kluge Spielzüge ein. Das schnelle Passspiel gelang umso besser im Powerplay, doch Chris Wejse zielte aus dem Slot knapp daneben und Ziga Jeglic knapp darüber (33.).
Alex Friesen – Spieler des Spiels
Die tiefer hinten reingedrängten Schwenninger kamen allerdings auch zu klareren Kontern als noch zu Beginn. Torhüter Maximilian Franzreb hielt aber sowohl gegen Kyle Platzer (23.) als auch Wild-Wings-Torjäger Zach Senyshyn (26.) mit seiner gewohnten stoischen Ruhe.
Friesen erhöht im Schlussdrittel auf 2:0
Auch zu Beginn des Schlussdrittels blieb „Franzi“ im Blickpunkt, als er zweimal in kurzer Folge gegen Alexander Karachun parierte (43.). Dann aber waren die Pinguins dran. Erst verhinderte Wild-Wings-Torhüter Joacim Eriksson das Debüt-Tor von Cedric Schiemenz (45.), doch kurz danach war der geschlagen. Den Schuss von Alex Friesen ließ er über die Stockhand zum 2:0 für die Pinguins (48.) ins Tor rutschen.

Seit Ende November hatte Alex Friesen nicht mehr getroffen. Umso größer war seine Freude nach dem 2:0. Foto: Polgesek
Für Friesen war es das erste Tor seit Ende November und überhaupt erst sein fünfter Saisontreffer. „Jeder Spieler schießt gerne Tore“, sagte Sulzer über das Ende der Flaute. Wichtiger sei aber die Art und Weise, wie er spielt. „Solange Freeze sich für die Mannschaft aufopfert und die Leistung bringt wie in den vergangenen Wochen, sind wir happy.“
Schwenningen gelingt noch der Anschlusstreffer
Die Pinguins überstanden zehn Minuten vor Ende souverän ihre einzige Unterzahl, mussten in der 56. Minute aber doch noch den 1:2-Anschlusstreffer durch Tyson Spink hinnehmen. So waren die letzten Minuten von harter Abwehrarbeit geprägt - die mit drei Punkten belohnt wurde.
Bereits am Mittwoch geht es für die Pinguins weiter, dann steht das wegen der Champions Hockey League verlegte Nachholspiel bei den Augsburger Panthern an.
Die Statistik
Pinguins - Schwenningen 2:1 (1:0; 0:0; 1:1)
Tore: 1:0 (9:50) Kinder (Wejse); 2:0 (47:04) Friesen (Uher, Herrmann); 2:1 (55:30) Tyson Spink (Platzer, Feist);
Pinguins: Tor: Franzreb (Gudlevskis); Abwehr: Rausch, Grönlund - Bruggisser, Abt - Bettahar, Appendino; Angriff: Urbas, Jeglic, Schiemenz - Görtz, Vikingstad, Mauermann - Herrmann, Friesen, Uher - Kinder, Wejse, Scheel
Schwenningen: Tor: Eriksson (Bitzer); Abwehr: Larkin, Trivellato - Boyle, Murray - Marshall, Weber - Dziambor; Angriff: Senyshyn, Höfflin, Karachun - Feist, Platzer, Tyson Spink - Uvira, McMillan, Bassen - Mahjer, Neumann, Schwaiger
Strafzeiten: Pinguins: 4 Minuten - Wild Wings: 4 Minuten
Schiedsrichter: Roman Gofman, Marc Iwert
Zuschauer: 4.647 (ausverkauft)