Die Qualifikation ist eine weitere Belohnung für die starke Saison. Wie viel Spaß ein solches Abenteuer machen kann, durften die Pinguins bereits 2021 erfahren mit Spielen in und gegen den elffachen finnischen Meister TPS Turku, die Växjö Lakers und Sparta Prag. Zu den letztgenannten Spielen wurden die Pinguins von hunderten Fans begleitet. Und drei Siege in sechs Duellen bei der Premiere auf der europäischen Bühne waren aller Ehren wert.
„Das ist, glaube ich, noch größer als das bereits gesicherte Heimrecht im Viertelfinale. Wir sind einfach nur stolz.“
„Das ist, glaube ich, noch größer als das bereits gesicherte Heimrecht im Viertelfinale. Wir sind einfach nur stolz. Es ist ein Riesenschritt und zeigt, dass man über eine ganze Saison konstant zu den Besten gehört und man darf die Liga international vertreten“, erklärte Trainer Thomas Popiesch. „Und wir haben gesehen, was passieren kann. Vor allem mit unseren Fans, die uns zahlreich zu allen CHL-Spielen begleitet haben.“
Pinguins grüßen wieder von der Spitze
Mindestens Platz zwei bedeutet zudem, dass die Bremerhavener im Playoff-Viertelfinale der Deutschen Eishockey-Liga auf ein Team aus der Ersten-Playoff-Runde treffen. In diesen spielen die Ränge sieben bis zehn die letzten zwei Viertelfinalisten aus.
Nach ihrem Erfolg in Schwenningen grüßten die Bremerhavener sogar kurzzeitig von der Tabellenspitze, ehe die Eisbären Berlin am Abend mit einem Sieg wieder vorbeizogen - aber auch ein Spiel mehr absolviert haben.
Erneut einige Wechsel im Kader
Dabei gab es erneut einige Wechsel im Kader. Der verletzte Lukas Kälble und der erkrankte Nico Appendino fehlten zwar weiterhin, dafür rückte Neuzugang Blaz Gregorc in der Defensive zurück ins Line-up und Jake Virtanen im Angriff.
Dazu wurde der Karawanken-Express gesprengt, denn Miha Verlic ist Vater geworden. Sohn Vito ist vor dem Spiel geboren worden. Zudem musste Keeper Kristers Gudlevskis als überzähliger Kontingentspieler auf die Tribüne. Für ihn rückte wieder Maximilian Franzreb zwischen die Torstangen mit Backup Sebastian Graf.
Torwart Franzreb der Mann des Spiels
Und der Schlussmann avancierte mit einer Fangquote von 97,62 Prozent zum Matchwinner und stand direkt im Fokus. Denn die Hausherren durften früh in Überzahl agieren, erarbeiteten sich zahlreiche Chancen - konnten den 27-Jährigen aber nicht überwinden.
Maximilian Franzreb – Spieler des Spiels
Ohnehin brachten die Schwenninger viele Schüsse zum Tor, denn nach zuvor bereits drei Niederlagen drohten sie mit einer weiteren Pleite aus den Top 6 zu rutschen und machten das Spiel. Doch aus einer zumeist sicher stehende Abwehr fuhren die Pinguins immer wieder gefährliche Konter.
Kinder und Urbas treffen jeweils zur Führung
Einen solchen nutzte Nino Kinder dann auch zur Führung. Der 23-Jährige schnappte sich im eigenen Drittel den Puck, leitete sie weiter auf Felix Scheel und sprintete durch bis vor das gegnerische Gehäuse und lenkte den Pass dort ins Tor ab (12.).
Doch dann gerieten die Pinguins für 1:56 Minuten in doppelte Unterzahl und dies nutzten die Wild Wings zum Ausgleich durch Zach Senyshyn (22.). Das beste Powerplay der Liga stellen jedoch die Bremerhavener - und das zeigten sie gleich im ersten Anlauf auch in Schwenningen. Nur 92 Sekunden nach dem Treffer der Hausherren brachte Kapitän Jan Urbas die Pinguins wieder in Führung.
Urbas wird zum rutschenden Helden
Das Problem jedoch: Die Gäste sammelten mehr Strafzeiten als der Gegner, spielten mehr Unter- statt Überzahl. Doch Franzreb wurde zur unüberwindbaren Mauer und Urbas zum rutschenden Helden.
Nach einer Bogenlampe fuhr der Keeper raus zum Klären, doch Schwenningens Sebastian Uvira konnte den Puck im Fallen mitnehmen. In letzter Sekunde rutscht jedoch Jan Urbas heran und klärte dessen Schuss vor der Linie.
Nach Videobeweis entschieden die Schiedsrichter zwar auf Beinstellen von Franzreb und Penalty für die Hausherren, doch Chris Brown konnte auch diese Chance nicht nutzen.
Der fünfte Sieg in Folge für die Pinguins
Im Schlussabschnitt drängten die Schwenninger weiter auf den erneuten Ausgleich. Die Partie spielte sich fast nur noch im Drittel der Pinguins ab. Doch der überragende Franzreb hielt den Angriffsbemühungen stand, trieb die Wild Wings mit seinen Glanzparaden an den Rand der Verzweiflung.
„Es macht einfach unglaublich viel Spaß. Das lernt man erst nach so einer langen Verletzungszeit wieder richtig zu schätzen. Ich bin froh über jede Minute, die ich vor den Playoffs bekommen kann, um den Trainer die Entscheidung so schwer wie möglich zu machen, wen er am Ende aufstellt“, so der Matchwinner. „Unsere große Stärke ist es, die knappen Spiele für uns zu entscheiden. Jetzt wollen wir uns den Hauptrundensieg holen und dann schauen wir, was im Viertelfinale passiert.“
Am Dienstag geht es in Ingolstadt weiter
Am Ende brachten die Pinguins dank ihm die knappe Führung zum fünften Sieg in Folge über die Ziellinie und hatten das Ticket für die CHL sicher. Bereits am Dienstag steht das zweite Auswärtsspiel in Folge auf dem Programm. Ab 19.30 Uhr gastieren die Bremerhavener dann beim ERC Ingolstadt.
Schwenningen - Pinguins 1:2 (0:1, 1:1, 0:0)
Tore: 0:1 (11:59) Kinder (Scheel, Wejse), 1:1 (21:19) Senyshyn (Larkin, Spink/bei 5-3), 1:2 (22:51) Urbas (Vikingstad, Jeglic/bei 5-4)