Fischtown Pinguins

Wejse krönt Comeback mit Doppelpack zum Heimvorteil im Viertelfinale

Die Fischtown Pinguins feiern den nächsten Sieg und haben nach einem wilden 5:4-Erfolg gegen die Düsseldorfer EG den Heimvorteil im Viertelfinale der Deutschen Eishockey-Liga sicher. Im Mittelpunkt stand aber vor allem auch ein überragendes Comeback.

Nur 28 Tage nach seinem Unfall und der abgetrennten Nase stand Christian Wejse am Freitag wieder auf dem Eis und avancierte mit einem Doppelpack sogleich zum Matchwinner.

Nur 28 Tage nach seinem Unfall und der abgetrennten Nase stand Christian Wejse am Freitag wieder auf dem Eis und avancierte mit einem Doppelpack sogleich zum Matchwinner. Foto: RALF MASORAT

„Wir sind froh, dass wir heute einen Weg gefunden haben. Es ist auch wichtig, dass eine Mannschaft positiv bleibt und das ist ihr gelungen“, sagte Trainer Thomas Popiesch. „Fünf Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde das Heimrecht im Viertelfinale gesichert zu haben, ist für den Verein eine sehr, sehr gute Sache und ich hoffe, dass es sich positiv auswirkt.“

Noch einen Schritt weiter ging Stürmer Alex Friesen. „Das ist natürlich super. Wir haben aber ein klares Ziel, wir wollen an der Spitze abschließen.“ Und das ist mehr als im Bereich des Möglichen. Aktuell haben die Pinguins nur einen Zähler weniger als die Eisbären Berlin, aber auch ein Spiel weniger absolviert.

Nach 28 Tagen zurück auf dem Eis

Doch das ist noch Zukunftsmusik. Gegen Düsseldorf stand etwas anderes im Fokus. Nur 28 Tage, nachdem sich der Däne unglücklich bei einem missglückten Check einen Teil seiner Nase abgetrennt hatte, stand Christian Wejse am Freitagabend wieder auf dem Eis. Mit Vollvisier, wie ihn sonst nur Nico Appendiono trägt - allerdings mit Gitter statt Kunststoff.

Schon beim Einlaufen brandete ein lautstarker Applaus auf.

Christian Wejse – Spieler des Spiels

00:14 min

Und der 25-jährige Stürmer spielte, als wäre nie etwas passiert und als wäre er nie weg gewesen. Er haute sich direkt wieder in die Zweikämpfe, stand unerschrocken in der gefährlichen Zone vor dem Tor - dazu trug er sich auch gleich wieder in die Torschützenliste ein, drehte die Partie und avancierte mit zwei Treffern zum Matchwinner.

Der vierte Angriff bringt die Pinguins zurück ins Spiel

Nachdem die Gäste im Mittelabschnitt durch Treffer von Kyle Cumiskey (21.) und Brendan O‘Donnell mit 2:0 (26.) in Führung gegangen war, brachte die gestern überragend aufspielende vierte Angriffsreihe um Wejse die Bremerhavener wieder in die Partie.

Felix Scheel setzte vor dem Tor energisch nach und verkürzte nur 105 Sekunden später auf 1:2 und Wejse glich noch vor der Pause mit seinem ersten Treffer aus (40.)

Die Pinguins haben allen Grund zum Jubeln: Mit dem Heimrecht im Viertelfinale haben sie ein weiteres Etappenziel erreicht.

Die Pinguins haben allen Grund zum Jubeln: Mit dem Heimrecht im Viertelfinale haben sie ein weiteres Etappenziel erreicht. Foto: Marorat-f

Die zuletzt gezeigte Leichtigkeit fehlte, die Pässe kamen zu ungenau. Der bereits angesprochene Verteidiger Appendino musste dagegen gegen die Düsseldorfer ebenso passen wie Lukas Kälble nach seiner Verletzung letzten Sonntag in Wolfsburg. Für sie sprangen Youngster Philipp Preto und der aus Crimmitschau zurückgeholte Gregory Kreutzer in die Bresche.

Wejse und Uher drehen die Partie

Dagegen saßen Jake Virtanen und Neuzugang Blaz Gregorc dieses Mal als überzählige Kontingentspieler nur auf der Tribüne. Die Gäste hielten zudem mit viel Kampfgeist dagegen. Schließlich kämpfen die Düsseldorfer dagegen an, noch tiefer in den Abstiegsstrudel zu geraten.

Die Pinguins kämpften die Düsseldorfer EG am Ende einer wilden Partie mit ihrem Kämpferherz nieder.

Die Pinguins kämpften die Düsseldorfer EG am Ende einer wilden Partie mit ihrem Kämpferherz nieder. Foto: RALF MASORAT

Im Schlussabschnitt sah es nach Treffern von Wejse (43.) und Dominik Uher in Überzahl (49.) schon nach einem Sieg aus, die Partie schien endgültig gedreht. Doch die Rheinländer kämpften sich ihrerseits zurück und es folgten irre Schlussminuten.

DEG-Stürmer O‘Donnell verkürzte knapp sechs Minuten vor dem Ende erst auf 3:4 (54.) und 2:36 Minuten vor dem Ende gelang ihm noch der Ausgleich.

Vorverkauf der Viertelfinaltickets startet am Sonnabend

Doch auch darauf hatten die Bremerhavener eine Antwort parat. Der lange abgetauchte Karawanken-Express brachte die Pinguins in Person von Jan Urbas nur 18 Sekunden später wieder in Führung. Und dieses Mal brachten sie diese auch über die Zeit und die Feierlichkeiten konnten beginnen.

Der Ticketverkauf für die Heimspiele im Playoff-Viertelfinale startet am Sonnabend. Um neun Uhr in den geöffneten Vorverkaufsstellen, um zehn Uhr online. Am selben Tag bricht die Mannschaft zu ihrer Auswärtstour auf. Am Sonntag geht es gegen Schwenningen (14 Uhr), am Dienstag zum ERC Inolstadt (19.30 Uhr)).

Pinguins - Düsseldorf 5:4 (0:0, 2:2, 3:2)

Tore: 0:1 (20:23) Cumiskey (Üffing), 0:2 (25:05) O‘Donnell (Agostino, Akdag), 1:2 (26:50) Scheel (Wejse), 2:2 (39:37) Wejse (Jensen, Bruggisser), 3:2 (42:49) Wejse (Scheel), 4:2 (48:14) Uher (Friesen, Bruggisser/bei 5-4), 4:3 (53:27) O‘Donnell (Cumiskey, Ehl/bei 5-4), 4:4 (57:24) O‘Donnell (Akdag, Agostino), 5:4 (57:42) Urbas (Verlic, Jeglic).

Mareike Scheer

Reporterin

Mareike Scheer ist gebürtige Bremerhavenerin und hat an der Deutschen Sporthochschule in Köln Sportwissenschaften mit Schwerpunkt Medien und Kommunikation studiert. Seit Juli 2019 arbeitet sie in der Sportredaktion der NORDSEE-ZEITUNG und ist Expertin für Eishockey und Reitsport.

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