Mit dem 4:1 (1:0,2:1, 1:0)-Erfolg wehrten die Bremerhaven den Angriff der Schwäne ab und setzen sich weiter im Top-Trio der DEL fest. „Das war ein sehr starkes Unterzahlspiel von uns. Im Powerplay lief es zunächst nicht gut, aber trotzdem haben wir über Umwege einen Weg gefunden, dann die Tore zu schießen“, lobte Trainer Thomas Popiesch seine Mannschaft.
„Wir haben uns viel bewegt und gut vor dem Tor gearbeitet. Das war heute der Schlüssel zum Erfolg und wir haben viel offensive Zeit und viele Schüsse auf das Tor gehabt. In den entscheidenden Situationen hat zudem Guddi (Torwart Kristers Gudlevskis, Anm. d. Red.) einen Riesenjob gemacht. Die Mannschaft hat über das Wochenende zwei sehr, sehr gute Spiele gezeigt, mit wenig Regenerationszeit und verdient gewonnen.“
Pinguins-Weihnachtstrikot mit Schneeflocken
Pünktlich zum ersten Advent präsentierten sich die Bremerhavener dabei in ihren neuen Jerseys - und die hätten passender nicht sein können. Schneeflocken zieren die diesjährigen roten Weihnachtstrikots.

Passend zum Start in die Adventszeit tragen die Pinguins ihre Trikots mit Schneeflocken-Motiven. Foto: Arnd Hartmann
Nicht nur, dass es in der Seestadt dieser Tage weiß ist, die Mannschaft ist in der Nacht zu Sonnabend nach dem Spiel beim EHC Red Bull München durch das bayrische Schneechaos nach Hause gereist. Einige Fans hingen dagegen am Sonntag noch in München fest, verpassten das Heimspiel vor 4.166 Zuschauern in der Eisarena.

„Manchmal ist es sogar besser, so spät anzukommen als mitten in der Nacht, dann kann man länger im Bus schlafen.“
Doch woher nimmt die Mannschaft nach dem intensiven Duell beim amtierenden Meister und der langen Rückfahrt bis um 8.15 Uhr am Sonnabendmorgen die Kraft, am Sonntagmittag direkt wieder so aufzudrehen?
„Wir sind die langen Reisen in gewisser Hinsicht gewohnt. Manchmal ist es sogar besser, so spät anzukommen als mitten in der Nacht, dann kann man länger im Bus schlafen“, verrät Christian Wejse. „Wir haben einfach Spaß zusammen und es schweißt noch mehr zusammen, wenn man so viel Zeit zusammen verbringt.“
Urbas bringt die Pinguins in Führung
So wirbelten die Pinguins die Schwenninger zu Beginn durch wie ein Schneesturm. Ein Angriff nach dem nächsten rollte aus das Tor der Wild Wings zu, die sich kaum befreien konnten und nur selten zu Entlastungsangriffen kamen.
Jan Urbas – Spieler des Spiels
Die Gäste konnten sich bei ihrem Torwart Joacim Eriksson bedanken, dass sie nach dem ersten Abschnitt nur mit 0:1 im Hintertreffen lagen. Doch gegen den abgefälschten Schuss von Jan Urbas (9.) war auch dieser machtlos.
Nur eine Sache war den Bremerhavenern zu diesem Zeitpunkt anzukreiden: Bei 13:6-Torschüssen haben sie eine kleine Vorentscheidung verpasst.
Wejse und Vikingstad legen Tore nach
Mit ihrer Effizienz hatten die Pinguins schon in München gehadert. Dieses Mal sollte es sich jedoch nicht rächen. Eingangs des zweiten Abschnitts erhöhte Christian Wejse in Überzahl auf 2:0 (25.). Die Schwarzwälder hatten den Dänen sträflich frei mittig vor dem Tor stehen lassen und der haute die Scheibe in den Winkel.

Schwenningens Keeper Joacim Eriksson (links) kann gerade noch vor Pinguins-Stürmer Dominik Uher retten. Foto: Arnd Hartmann
Danach blieben die Hausherren weiter am Drücker, Schwenningen wusste sich nur durch Fouls zu helfen. Nachdem ein weiteres Powerplay ohne Zählbares verstrichen war, legten die Pinguins jedoch bei angezeigter Strafe doch noch das 3:0 (29.) nach. Markus Vikingstad lenkte die Scheibe im Gewühl über die Linie.
Urbas erzielt seinen 150. DEL-Treffer
Damit war doch noch frühzeitig eine kleine Vorentscheidung im Spitzenspiel gefallen, wenngleich die Gäste in der 31. Minute durch Boaz Bassen aus dem Nichts zum 1:3-Anschluss kamen.

Pinguins-Kapitän Jan Urbas (Mitte) schoss gegen Schwenningen sein 150. Tor in der Deutschen Eishockey-Liga. Foto: Arnd Hartmann
Die Bremerhavener wehrten den Angriff des Verfolgers in eindrucksvoller Manier ab und sorgten am 1. Advent für Festtagsstimmung in der Eisarena. Im Schlussabschnitt legte Jan Urbas noch das 4:1 (45.) nach und machte sich selbst noch ein Geschenk. Denn es war ein ganz besonderes - nämlich das 150. DEL-Tor des Pinguins-Kapitäns.
„Ich wusste es vorher nicht. Zu diesem Meilenstein wäre ich nicht ohne meine Teamkollegen in der Lage gewesen. Es ist eine Auszeichnung, aber so lange wir gewinnen, ist es egal, wer die Tore macht. Über den Sieg freue ich mich mehr“, spielte der Slowene einmal mehr seine Qualitäten herunter.
Extra-Lob vom Trainer für den Kapitän
Dafür gab es ein Extra-Lob von Trainer Popiesch. „Es gibt nicht viele Spieler, die so erfolgreich waren in der Liga, vor allem in dieser Zeit. Wir sind sehr froh“, sagte Popiesch. „Es freut mich umso mehr für ihn, denn er ist jemand, der Tore schießen will, er lebt dafür. Das sieht man daran, wie er sich freut und wir profitieren natürlich davon als Team und Verein.“
Pinguins - Schwenningen 4:1 (1:0, 2:1, 1:0)
Pinguins: Tor: Gudlevskis (Graf); Abwehr: Grönlund, Eminger - Kälble, Bruggisser - Appendino, Jensen - Preto; Angriff: Urbas, Jeglic, Verlic - Mauermann, Vikingstad, Conrad - Uher, Friesen, Kinder - Khaidarov, Wejse, Scheel.
Tore: 1:0 (8:37) Urbas (Appendino, Jensen), 2:0 (24:11) Wejse (Verlic, Friesen/bei 5-4), 3:0 (28:19) Vikingstad (Scheel, Kälble/bei 6-5), 3:1 (30:03) Bassen (Marshall, Spink), 4:1 (44:55) Urbas (Bruggisser, Uher/bei 5-4).